MÄRKTE AM MORGEN | DAX bricht auf 22-Monats-Tief ein
Nachdem der DAX gestern kurz nach Handelseröffnung bis auf knapp 11.680 Punkte geklettert war, hat er je näher die Börseneröffnung in den USA kam umso mehr von den Gewinnen abgegeben und den Handel schlussendlich mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 11.524,3 Punkten abgeschlossen. Dabei hatte die chinesische Regierung Steuersenkungen für Anfang 2019 angekündigt, die sich nach Schätzungen von Experten auf 0,5 Prozent bis 1,0 Prozent der Wirtschaftsleistung belaufen könnten. Allerdings hat Italien klargemacht, dass es an seinem Haushaltsbudget für 2019 festhalten wolle. Die Reihe von Gewinnwarnungen deutscher Unternehmen hat sich fortgesetzt, so senkten der Autozulieferer Leoni, der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub und die Südzucker-Tochter Cropenergies die Prognose.
Der S&P500 hat um 0,4 Prozent auf 2.755,9 Punkte nachgegeben und notiert damit unter der 200-Tage-Linie von 2.768,3 Punkte. Während einige Technologieaktien sich leicht erholt haben, ist das Papier von Netflix um 0,9 Prozent gesunken. Der Internetvideodienst will Anleihen im Volumen von 2,0 Mrd. Dollar bei Investoren platzieren.
Linde-Aktie legt deutlich zu
Größter Gewinner im DAX war die Linde-Aktie mit einem Kursplus von 3,6 Prozent. Die US-Kartellbehörde FTC hat die Fusion von Linde mit dem US-Konkurrenten Praxair unter hohen Auflagen genehmigt. Die beiden Firmen müssen sich aus neun Teilbereichen des Industriegase-Geschäfts zurückziehen, Linde hat angekündigt, die Auflagen bis Januar umzusetzen. Wenn alles wie geplant läuft, entstünde ein Branchenprimus mit einem Jahresumsatz von 24 Mrd. Euro.
Bayer-Aktie bricht ein
Der DAX sinkt vorbörslich auf 11.370 Punkte. Der Nikkei 225 ist um 2,7 Prozent abgerutscht, am chinesischen Aktienmarkt steht ein Minus von 3,1 Prozent zu Buche. Die Bayer-Aktie knickt um 6,3 Prozent ein und ist damit der größte Verlierer im DAX. Zwar will ein US-Gericht die in einem früheren Urteil verhängte Strafe wegen des Unkrautvernichters Glyphosat stark senken, Bayer will allerdings in Berufung gehen. Die Infineon-Aktie sinkt um 2,6 Prozent, nachdem das Papier des österreichischen Wettbewerbers AMS nach den Quartalszahlen um 10 Prozent einbricht.
Wegen der Italien-Sorgen sinkt der Euro auf 1,145 Dollar je Euro. Der Kursrückgang am Aktienmarkt zieht den Brent-Preis mit nach unten, er sinkt deutlich auf 79,5 Dollar je Barrel. Hingegen legt der Goldpreis leicht zu auf 1.227,8 Dollar je Unze. Heute gibt es keine wichtigen Konjunkturdaten.
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