MÄRKTE AM MORGEN | Erneute Unsicherheit wegen des Handelskriegs belastet den DAX
Wegen des Waffenstillstands im Handelskrieg ist der DAX am Montag um 1,9 Prozent auf 14.465,5 Punkte gestiegen. Die größten Gewinner waren Wirecard, BMW, Daimler, ThyssenKrupp und Infineon. Beim S&P500 stand ein Plus von 1,1 Prozent zu Buche. Viele US-Technologiewerte haben kräftig zugelegt. Apple, Microsoft und Amazon kämpften dabei um den Titel des wertvollsten Unternehmens der Welt.
Heute Morgen bricht allerdings der Nikkei225 um 2,4 Prozent ein, der südkoreanischen KOSPI Index sinkt um 0,8 Prozent, während der S&P500-Future um 0,6 Prozent nachgibt. Belastet werden die Indizes, weil Unsicherheit wegen des Handelskriegs aufgekommen ist. Nachdem US-Präsident Donald Trump getweetet hatte, China sei bereit die Strafzölle auf in den USA gefertigte Fahrzeuge zu senken und ganz abzuschaffen, haben Finanzminister Steven Mnuchin und Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow die Erwartungen diesbezüglich gedämpft.
Nachdem die beiden Länder nach dem Treffen zwischen Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping keine gemeinsame Presseerklärung abgegeben hatten, fragen sich Investoren was die tatsächlichen Details der Gespräche sind. Nachdem Kudlow in einem Fernsehinterview gesagt hatte, der Zeitraum für die maximal 90-tägigen Verhandlungen mit China würde am 1. Januar 2019 beginnen, ist das Weiße Haus später zurückgerudert. Es hat betont, dass er bereits am 1. Dezember begonnen habe. Wegen der erneuten Unsicherheit knicken die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen auf 2,95 Prozent ein, das ist das niedrigste Niveau seit 10. September. Der Dollar sinkt gegenüber dem Yen auf 113,0 Yen je Dollar.
BMW sieht 2019 zahlreiche Belastungen
Der weltweit zweitgrößte Premiumhersteller BMW sieht sich im kommenden Jahr mit einigen Herausforderungen konfrontiert. So würden die Strafzölle zwischen den USA und China ein ganzes Jahr wirken und eine Belastung in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags verursachen. Zudem würden die Wechselkurse und die Rohstoffpreise weiterhin für Gegenwind sorgen. Gleichzeitig kämen einige wichtige, margenstarke Produkte erst im Laufe des Jahres auf den Markt, weshalb sie noch nicht im vollen Umfang auf den Gewinn durchschlagen würden. BMW-Finanzchef Nicolas Peter sowie die Chefs von Daimler und Volkswagen treffen sich heute mit US-Präsident Donald Trump.
Goldpreis steigt auf Mehr-Monats-Hoch
Der DAX gibt vorbörslich auf 11.400 Punkte nach. Die Linde-Aktie verbucht ein kleines Plus. Sie steigt am 24. Dezember in den Stoxx 50 auf und ersetzt dort das Papier der britischen Bank Barclays. Wegen des sinkenden Dollar klettert der Brent-Preis auf 62,4 Dollar je Barrel. Der Goldpreis steigt auf 1.237,4 Dollar je Unze, das ist das höchste Niveau seit Mitte Juli. Heute gibt es keine wichtigen Konjunkturdaten. Die Rede von Fed-Mitglied John Williams beginnt um 16 Uhr.
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