MÄRKTE AM MORGEN | Euro bleibt ein Bremsfaktor für den DAX
Der Konjunkturbericht der amerikanischen Notenbank am Mittwoch lieferte keine wesentlichen Neuigkeiten. Aus Sicht der Währungshüter läuft die US-Wirtschaft robust, trotz des Handelsstreits mit China sei die Konjunktur weiter auf dem Wachstumspfad. Die amerikanischen Börsen reagierten kaum auf die Meldung, der Dow Jones büßte um 0,2 Prozent ein. Im Blickpunkt standen zahlreiche Unternehmen, die frische Bilanzen präsentierten. American Express steigerte kräftig den Gewinn, nachbörslich legte die Aktie rund vier Prozent zu. Auch das Zahlenwerk von Alcoa überzeugte die Anleger, zudem revidierte der Aluminiumriese den Ausblick deutlich nach oben. Gute Stimmung verbreitete zudem Amazon. Der vor 13 Jahren gestartete Abo-Service Prime hat weltweit inzwischen mehr als 100 Millionen zahlende Kunden.
Konjunkturdaten im Rückwärtsgang
Auch wenn die jüngsten Meldungen von geopolitischer Seite hoffnungsvolle Signale lieferten, die Firmen starke Ergebnisse ausweisen und die Aktienmärkte zulegten, haben die jüngsten Ereignisse und protektionistischen Vorhaben der US-Regierung bereits erste negative Spuren hinterlassen. So liegen in der Eurozone viel beachtete Konjunkturindikatoren, bei denen die gemeldeten Wirtschaftszahlen den Prognosen gegenüberstellt werden, auf dem tiefsten Niveau seit der Eurokrise im Jahr 2011. Das Barometer für die Weltwirtschaft verläuft erstmals seit Sommer 2017 wieder im negativen Bereich. Auch in den USA zeigt das Momentum langsam abwärts. Die Bilanzen fallen zwar bisher noch sehr gut aus, insgesamt trübt sich die Stimmung in den Unternehmen aber ein.
Euro bleibt ein Thema
In Frankfurt dürfte der DAX nahezu unverändert bei rund 12.600 starten. Nachdenklich stimmt weiterhin die am Mittwoch wegen der anhaltenden Euro-Stärke gemeldete Gewinnwarnung von Continental. Die starke Gemeinschaftswährung hinterlässt somit Bremsspuren in den Bilanzen der europäischen Firmen. Vor der anstehenden Berichtssaison könnten weitere negative Überraschungen von anderen Unternehmen folgen. Aktien von Merck rücken ebenfalls in den Vordergrund. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern verkauft sein Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten für 3,4 Mrd. Euro in bar an den Konsumgüterkonzern Procter & Gamble.
Abseits der Aktienmärkte sorgt der Ölpreis für Gesprächsstoff. Das schwarze Gold profitierte zuletzt von einem Rückgang der US-Ölreserven. Brent ist mit 74 Dollar so teuer wie seit fast drei Jahren nicht mehr.
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