MÄRKTE AM MORGEN | Fed mit historischer Trendwende
Seit 2014 hat die Fed ihre expansive Geldpolitik bereits eingeschränkt und keinen neuen Anleihen mehr gekauft. Sie hat lediglich die Laufzeit auslaufender Anleihen verlängert und damit ihre Bilanzsumme nicht mehr ausgeweitet, aber auch nicht nachhaltig gekürzt.
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Fed mit historischer Trendwende
Seit 2014 hat die Fed ihre expansive Geldpolitik bereits eingeschränkt und keinen neuen Anleihen mehr gekauft. Sie hat lediglich die Laufzeit auslaufender Anleihen verlängert und damit ihre Bilanzsumme nicht mehr ausgeweitet, aber auch nicht nachhaltig gekürzt. Das ändert sich ab Oktober wie Fed-Chefin Janet Yellen gestern auf der Ratssitzung angekündigt hat. Dann wird die Bilanzsumme um monatlich 10 Milliarden USD gekürzt und soll pro Quartal behutsam gesteigert werden, bis maximal 50 Milliarden USD im Monat. Überraschend hat die Fed gestern ebenfalls angekündigt, an ihren geplanten Zinserhöhungen festzuhalten. Das bedeutet noch in diesem Jahr einmal und im nächsten Jahr dreimal die Leitzinsen anzuheben, obwohl sie die Erwartungen an einen Renditeanstieg bei langfristigen Anleihen von 3,0 auf 2,75 Prozent gesenkt hat. Da überrascht es, dass die Fed ihre Inflationserwartungen leicht gesenkt hat.
Vorgehen der Fed im Fokus
Die insgesamt etwas restriktiver als erwarteten Ankündigungen und Einschätzungen haben dem Dollar und dem Aktienmarkt geholfen, die Renditen haben kaum reagiert. Der Dollar springt auf ein 2-Wochenhoch, allerdings sind die Auswirkungen am Aktienmarkt moderat, auch wenn der S&P 500 und der Dow gestern wieder neue Rekordstände erreicht haben. Vieles dürfte künftig ebenfalls von den anderen großen Notenbanken der Welt abhängen, also von der EZB und der Bank of Japan. Letztere werden nach Ankündigungen verschiedener japanischer Notenbanker ihre expansive Geldpolitik wohl beibehalten, die EZB ist dagegen schon stärker unter Druck der Fed zu folgen, auch weil die Wirtschaft robust läuft. Auf der nächsten EZB-Sitzung am 26.10 dürfte es eine Entscheidung geben. Die erste Reaktion der Aktienmärkte war positiv, obwohl den Märkten Liquidität entzogen werden soll und tendenziell belastend wirkt. Doch seit 2014 hat die Fed ihre Bilanzsumme nicht mehr ausgeweitet und die Aktienmärkte kletterten dennoch kräftig. Ein Grund hierfür dürfte die bessere Verfassung der Wirtschaft sein, die den Unternehmen auch ohne Unterstützung der Fed steigende Gewinne und mehr Umsatz beschert hat. Die weitere Entwicklung dürfte daher vom behutsamen Vorgehen der Fed abhängen.
BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.
Vorbörslich geben die Bullen weiter Gas, womit der Index sich dem EMA50 bei gut 31.760 Punkten annähern könnte. Dort wurde der Dow Jones zuletzt Ende Mai/Anfang Juni ausgebremst.
Etwas darüber verläuft auch der EMA200 Stunde, womit die Luft für die Käufer kurzfristig etwas dünner wird. Ein Pullback in den Unterstützungsbereich um 1,0072 USD sollte heute nicht überraschen.