MÄRKTE AM MORGEN | Investoren warten nervös auf US-Inflationsdaten
Nachdem der S&P500 am Freitag unter die 200-Tage-Linie bei rund 2.540 Punkte gerutscht war, hat der Index in der letzten Handelsstunde eine Rally hingelegt und den Tag mit einem Plus von 1,5 Prozent bei 2.619,55 Punkten abgeschlossen. Das hat den DAX kräftig mit nach oben gezogen. Dennoch summiert sich das Wochenminus beim S&P500 auf 5,2 Prozent und beim DAX auf 5,3 Prozent. Am Freitag hat sich die Einschätzung des Anleihenkönigs Jeff Gundlach einmal mehr bestätigt, dass Zinsen für zehnjährige US-Staatsanleihen von 2,85 Prozent deutlichen Gegenwind für den Aktienmarkt bedeuten. Investoren befürchten, dass das zweijährige Haushaltsabkommen zwischen Republikanern und Demokraten, wodurch die Schulden um zusätzlich insgesamt 300 bis 400 Mrd. Dollar steigen sollen, die Wirtschaft und damit die Inflation kräftig ankurbeln könnte. Daher könnte die Fed die Leitzinsen schneller anheben als bislang signalisiert. Umso gespannter warten Anleger auf die US-Inflationsdaten, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Sollten die Verbraucherpreise im Januar stärker gestiegen sein als um jene 2,1 Prozent, die Volkswirte vorhersagen, könnte das neue Sorgen bei Investoren schüren.
Weltgrößter Hedgefonds vervierfacht Wette gegen europäische Aktien
Ray Dalio, der Chef des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater, sieht die Perspektiven der europäischen Aktien zumindest kurzfristig sehr skeptisch. Der Hedgefonds hatte zuletzt für umgerechnet 13,1 Mrd. Dollar europäische Titel leer verkauft (englisch geshortet) – das ist eine Vervierfachung gegenüber der Vorwoche. Bei einem Leerverkauf veräußert ein Investor geliehene Papiere in der Erwartung, sie später günstiger zurückkaufen zu können. Zu den größten Positionen gehörte unter anderem der französische Ölmulti Total, der italienischen Versorger Enel, der dortige Ölmulti Eni und der französische Pharmakonzern Sanofi. Zudem wettet Bridgewater auf Kursrückgänge bei einer Reihe von DAX-Aktien, wie Münchener Rück, Allianz, SAP, Siemens, Deutsche Telekom, Daimler, E.ON und BASF.
Warten auf die Ergebnisse von ThyssenKrupp und Allianz
Der DAX notiert vorbörslich bei 12.270 Punkten, Brent erholt sich leicht auf 63,50 Dollar je Barrel und Gold auf 1.323,50 Dollar je Unze. Da es heute an der Konjunkturfront sehr ruhig ist, könnten Investoren neben den US-Inflationsdaten bereits an die Daten zum Wirtschaftswachstum in Deutschland und in der Euro-Zone denken, die ebenfalls jeweils am Mittwoch veröffentlicht werden. Am gleichen Tag legt ThyssenKrupp die Quartalszahlen vor. Am Freitag präsentiert die Allianz die 2017er-Geschäftsergebnisse.
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