08.10.2018 10:30
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MÄRKTE AM MORGEN | Italien-Thema und US-Technologieaktien drücken den DAX

Der DAX ist am Freitag um 1,1 Prozent eingeknickt. Einerseits wurde der Index von den Nachrichten aus Italien belastet. Italiens Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici scharf kritisiert.

Der DAX ist am Freitag um 1,1 Prozent eingeknickt. Einerseits wurde der Index von den Nachrichten aus Italien belastet. Italiens Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici scharf kritisiert. Daraufhin sind die Zinsen für zweijährige italienische Anleihen nach oben geschossen, während der Aktienmarkt gemessen am FTSE Mib in die Nähe des tiefsten Niveaus seit April 2017 abgerutscht ist. Andererseits bekam der DAX Gegenwind vom US-Aktienmarkt.

Nachdem der S&P500 zwischenzeitlich unter die 50-Tage-Linie von 2.877,1 Punkte gesunken war, hat er sich anschließend etwas erholt und den Handelstag mit einem Minus von 0,6 Prozent bei 2.885,6 Punkte abgeschlossen. Für Verkaufsdruck sorgten hauptsächlich die Technologieaktien, nach einem Medienbericht von Donnerstag, demnach es China gelungen sei, Spionagechips auf die Server etlicher US-Unternehmen, darunter Apple und Amazon, einzuschleusen. Obwohl beide Unternehmen den Bericht dementiert haben, hat die Amazon-Aktie um 1,0 Prozent nachgegeben, Apple um 1,6 Prozent.

Die Nachrichten zogen auch andere Tech-Aktien, wie Netflix, Facebook und Alphabet mit nach unten, während die Intel-Aktie um 2,3 Prozent gesunken ist. Der Branchenindex S&P500 Information Technology ist mit einem Indexgewicht von 21,0 Prozent der mit weitem Abstand schwerste Sektor in dem Index, bringt die Branche doch mehr Gewicht auf die Waage als die nächsten drei Sektoren zusammen. Viele andere Sektoren verbuchten hingegen nur kleine Verluste, dabei waren die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen auf ein Sieben-Jahres-Hoch nach oben geschossen. Tesla ist hingegen um 7,1 Prozent eingebrochen, nachdem Vorstandschef Elon Musk die US-Börsenaufsicht SEC beschimpft hatte.

Gewinnwarnung bei RWE

Die RWE-Aktie ist um 8,5 Prozent eingebrochen und liegt damit auf dem tiefsten Niveau seit März. Deutschlands zweitgrößter Versorger hat gewarnt, dass wegen des vorläufigen Rodungsstopps im Braunkohlerevier Hambacher Forst der operative Gewinn ab 2019 jährlich mit einem niedrigen dreistelligen Millionen Euro Betrag belastet werde. Eine endgültige Entscheidung über das Rodungsverbot falle möglicherweise erst Ende 2020.

Finanzchef von Daimler verlängert Vertrag nicht

Der DAX sinkt vorbörslich auf 12.085 Punkte. Die Industrieproduktion Deutschlands ist im August um 0,3 Prozent gesunken, Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg um 0,4 Prozent vorhergesagt. China reagiert auf die Eintrübung der Konjunkturperspektiven wegen des Handelskriegs mit den USA und senkt zum 15. Oktober die Mindestreservesätze für viele Banken um einen Prozentpunkt. Damit haben die Institute mehr Geld für die Kreditvergabe und damit für die Ankurbelung der Wirtschaft zur Verfügung.

Nach dem angekündigten Rücktritt von Daimler-Chef Dieter Zetsche hat Finanzchef Bodo Uebber dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass er seinen bis Dezember 2019 laufenden Vertrag nicht verlängern werde. Uebber ist seit 2004 für die Finanzen des weltgrößten Premiumherstellers verantwortlich. Heute ist Columbus Day in den USA, die Börsen sind allerdings bis auf den Anleihenhandel geöffnet. Der Brent-Preis gibt nach auf 83,5 Dollar je Barrel, der Goldpreis sinkt auf 1.197,0 Dollar je Unze.

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Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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