MÄRKTE AM MORGEN | Mehr als nur ein Funken Hoffnung?
Beginnen wir mit den guten Nachrichten. Ein Telefonat zwischen US-Finanzminister Steven Mnuchin, dem amerikanischen Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und dem chinesischen Vize-Ministerpräsident Liu He verlief offenbar recht erfreulich, die drei Politiker loteten den Fahrplan für weitere Verhandlungen aus. Zudem folgt Peking offenbar den Ankündigungen von US-Präsident Trump und plant die Zölle auf Importautos aus den USA auf 15 von 40 Prozent zu reduzieren. Positiv zu sehen ist auch die Freilassung der Finanzchefin des chinesischen Telekom-Konzerns Huawei.
Abstimmung bis zum 21. Januar
Schwierig bleibt die Lage allerdings in Europa. Premierministerin Theresa May scheint bisher wenig Erfolg zu haben, Nachbesserungen an der Ausstiegsvereinbarung mit der EU durchzusetzen. Bis zum 21. Januar soll das britische Parlament über das Brexit-Abkommen abstimmen. Mit dem Aufschub vergeht aber auch kostbare Zeit, damit steigt das Risiko eines harten Brexit.
In Frankreich kündigte zudem Präsident Emmanuel Macron eine Anhebung des Mindestlohns an. Im Gegenzug würde das Haushaltsdefizit auf 3,5 Prozent steigen. Für die EU-Kommission dürften die Verhandlungen mit Italien nun noch schwieriger werden. Der Renditeaufschlag für zehnjährige französische Anleihen kletterte gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen auf ein Zwei-Jahres-Hoch.
US-Erholung verpufft
Auch an der Wall Street agierten Anleger am Dienstag wieder zurückhaltender. Nach einer starken Eröffnung schmolzen die Gewinne, der Dow verlor 0,2 Prozent. Die Technologiebörse Nasdaq rettete ein kleines Plus von 0,2 Prozent ins Ziel. Im frühen Geschäft am Mittwoch sieht die Lage hingegen wieder besser aus, der Future auf den S&P 500 liegt rund 0,8 Prozent im Plus.
Erneut sorgte US-Präsident Trump für Unruhe: Im Streit über den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko droht er mit einem Regierungsstillstand. In Asien dominierten eindeutig die Käufer den Handel, der Nikkei kletterte um zwei Prozent.
Der DAX folgt zunächst den Vorgaben aus Japan, vorbörslich steht der Index rund 0,8 Prozent fester im Markt bei 10.860 Punkten. Am Devisenmarkt zeigt der Euro nach den herben Verlusten in den vergangenen zwei Tagen eine Stabilisierung und wird bei 1,133 Dollar gehandelt. Ab dem frühen Nachmittag könnten die Bewegungen wieder stärker ausfallen, um 14.30 Uhr werden die US-Verbraucherpreisen gemeldet. Die Öl-Notierungen starten ebenfalls etwas fester in den Handel, hier sorgt die sinkende Produktion in Libyen für Fantasie. Hingegen wird die Erholung beim Goldpreis vom festeren Dollar gestoppt.
Hier geht es zu den wichtigsten Wirtschafts- und Unternehmensterminen der Woche: Termine der Woche