MÄRKTE AM MORGEN | Mehr als nur ein Funken Hoffnung?
Besonders der Handelsstreit könnte sich als Triebfeder einer Erholung erweisen. Am 7. Januar wird eine US-Delegation in China zu zweitägigen Gesprächen erwartet. Auf solche konkreten Fortschritte haben Anleger gewartet: Der Future auf den S&P 500 rückt um 0,9 Prozent vor, der Nasdaq 100-Future gewinnt sogar um 1,3 Prozent. Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar wegen des Haushaltsstreits in den USA auf breiter Front schwächer. Öl bleibt hingegen gesucht und steht bei 56,50 Dollar, während Gold von der allgemeinen Unsicherheit profitiert und knapp unter der runden Marke von 1300 Dollar gehandelt wird.
An den asiatischen Börsen setzt sich die positive Stimmung überwiegend fort: In China rückt der SSE Composite um zwei Prozent vor, der Hang Seng in Hongkong steht 2,2 Prozent höher. Hingegen rauscht der Nikkei um 2,4 Prozent abwärts. Dabei handelt es sich aber um Nachholbedarf, in Tokio wird erstmalig im neuen Jahr wieder gehandelt. Auch der DAX startet erneut eine Erholung, vorbörslich wird der Index 1,1 Prozent höher gesehen bei 10.520 Punkten. Auto-Aktien dürften auf die US-Absatzzahlen reagieren: BMW schaffte im Dezember ein Absatzplus von 0,3 Prozent, Mercedes-Benz verbuchte hingegen ein sattes Minus von gut neun Prozent. Volkswagen erzielte ein kräftiges Plus von knapp sechs Prozent.
Apple und ISM-Index schicken US-Börsen auf Talfahrt
Im regulären Handel waren die Kurse am Donnerstag noch kräftig unter Druck gekommen. Sowohl die gekürzte Umsatzprognose von Apple wie auch der kräftigste Rückgang beim ISM-Index seit rund zehn Jahren hatten Anleger verschreckt. Der Dow Jones verlor um 2,8 Prozent und schloss nahe am Tagestief, für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es sogar um 3,4 Prozent in den Keller. Schlusslicht unter den Dow-Werten waren die Papiere von Apple, die um zehn Prozent verloren und rund 75 Mrd. Dollar an Börsenwert einbüßten. Auch die Umsatzwarnung der Fluggesellschaft Delta Airlines drückte auf die Stimmung. Anleihen waren angesichts der Sorgen gesucht, die Zehnjahresrendite sackte um sechs Basispunkte ab, das war der kräftigste Rückgang seit Mai.
Arbeitsmarktbericht und Notenbanker-Treffen
Auch die am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten könnten für etwas Beruhigung sorgen (14.30 Uhr). Analysten rechnen mit 181.00 neuen Stellen nach 155.000 im November, der Anstieg der Stundenlöhne wird bei 0,3 Prozent gesehen, die Arbeitslosenquote unverändert bei 3,7 Prozent. Zudem schaut der Markt gespannt auf ein Interview mit Fed-Chef Jerome Powell, Janet Yellen und Ben Bernanke anlässlich der Hauptversammlung der American Economic Association in Atlanta (16.15 Uhr).
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