MÄRKTE AM MORGEN | Offener Schlagabtausch
Vorerst bleiben die Aktienmärkte ein Spielball der Politik. Vor allem in Europa schauen die Anleger weiter auf Italien. Die neuen Schuldenpläne sorgen für Verunsicherung: Für 2019 kündigten die Regierungsparteien ein Haushaltsdefizit von 2,4 Prozent an. Dies ist ungefähr dreimal so viel wie von der Vorgängerregierung geplant. Zehnjährige Staatspapiere sprangen zuletzt auf den höchsten Stand seit Ende Mai. Der italienische Leitindex MIB hinterlässt einen angeschlagenen Eindruck, Bank-Aktien standen zuletzt stark unter Druck. Von Mitte Oktober bis Ende November wird die EU-Kommission den Haushaltsentwurf prüfen, Sanktionen wären aber überraschend. Auch heute bleibt die Entwicklung am italienischen Anleihemarkt im Fokus, zudem werden Anleger die Reaktionen am Devisenmarkt eng verfolgen. Der Euro büßte zuletzt gegen den Dollar deutlich ein und startet bei rund 1,159 Dollar in den Handel.
Japan bleibt gefragt
In Asien sind die Aktienmärkte gut in den neuen Monat gestartet. So treibt der stetig schwächere Yen vor allem die Exportwerte in Japan an, der Nikkei kletterte auf den höchsten Stand seit November 1991. Hingegen bleibt die Börse in China feiertagsbedingt die ganze Woche geschlossen.
Gestützt wird die Kauflaune auch vom festen Future auf den S&P 500, der rund 0,6 Prozent höher notiert. Nach langen Verhandlungen haben sich die USA und Kanada auf eine Neuauflage des gemeinsamen Freihandelsabkommens Nafta mit Mexiko geeinigt. Am Freitag zeigten sich die amerikanischen Börsen antriebslos. Allerdings waren die Kurse zuvor gut gelaufen: Im September kletterte der Dow Jones um knapp zwei Prozent, für das dritte Quartal steht ein Zuwachs von ungefähr neun Prozent zu Buche. Aktien von Tesla sackten um fast 14 Prozent ab. Die US-Börsenaufsicht SEC hat Konzern-Chef Elon Musk wegen Betrugs angezeigt. Musk tritt als Aufsichtsratschef von Tesla zurück und muss eine Strafzahlung leisten.
Allianz rechnet mit mehr Gewinn
Am deutschen Aktienmarkt bleiben Anleger zunächst skeptisch, im vorbörslichen Handel steht der DAX nur rund 0,1 Prozent höher bei 12.260 Punkten. Positiv aufgenommen werden Neuigkeiten von der Allianz. Der Münchner Versicherungsriese sieht sich im Plan, die Zahlen im Jahr 2019 sollten besser sein als im Jahr 2018. Linde und Praxair kommen zudem bei ihrer geplanten Fusion voran und erhielten von den chinesischen Wettbewerbsbehörden die notwendige Genehmigung. Jetzt fehlt noch die Zustimmung aus Südkorea und den USA. Auch die Aktien der Windanlagenbauer rücken in den Vordergrund. Siemens Gamesa rechnet vorerst mit einem weiter hohen Preisdruck für Turbinen auf dem Land.
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