18.05.2018 10:30
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MÄRKTE AM MORGEN | Ölpreis und Zinsen ziehen durch

Angesichts der zahlreichen Risiken präsentieren sich die weltweiten Aktienmärkte weiterhin erstaunlich widerstandsfähig. Der Anstieg der richtungsweisenden zehnjährigen US-Anleihen über die Schwelle von drei Prozent bremste zwar die Aufwärtsdynamik, löste aber keine scharfen Gewinnmitnahmen aus.

Angesichts der zahlreichen Risiken präsentieren sich die weltweiten Aktienmärkte weiterhin erstaunlich widerstandsfähig. Der Anstieg der richtungsweisenden zehnjährigen US-Anleihen über die Schwelle von drei Prozent bremste zwar die Aufwärtsdynamik, löste aber keine scharfen Gewinnmitnahmen aus. Im Gegenteil: Der Ausbruch des US-Nebenwerte-Index Russell 2000 auf Rekordhoch wie auch die relative Stärke der Halbleiterpapiere sprechen für eine erhöhte Risikobereitschaft. Bisher leiden vor allem defensive Branchen wie die Versorger- und Telekomwerte sowie Aktien aus dem Bereich Basiskonsum unter den anziehenden Zinsen, während Energietitel und Technologieaktien gesucht sind.

Ölpreis läuft wie geschmiert

Dabei stellt gerade der rasante Ölpreisanstieg der vergangenen Wochen eine Bedrohung für die weltweite Konjunktur dar. Am Donnerstag wechselte Brent erstmals seit November 2014 für mehr als 80 Dollar je Barrel den Besitzer. Öl der US-Sorte WTI markierte den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren. Fundamental scheint dies sogar untermauert, der globale Ölmarkt ist aktuell deutlich unterversorgt. Im März fielen die Ölvorräte in den OECD-Ländern auf das niedrigste Niveau seit drei Jahren. Sollte das schwarze Gold weiter zulegen, könnte sich dies mittelfristig aber negativ auf die Margen der Unternehmen und damit die Gewinnperspektiven auswirken.

Unterstützung für den DAX kommt hingegen weiterhin vom schwachen Euro. Angesichts der nach wie vor ungelösten Schuldenproblematik in Europa und dem Störfeuer aus Italien wird die EZB wohl noch länger als bisher erwartet an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhalten.

Durchwachsene Vorgaben

An den amerikanischen Aktienmärkten dominierten am Donnerstag überwiegend Minuszeichen. Der Dow Jones verlor rund 0,2 Prozent und steht seit Jahresbeginn wieder knapp im Minus. Als Belastung erwiesen sich die deutlichen Verluste bei Cisco und Walmart, während Energieaktien weiter zulegten. Gute Stimmung herrscht wegen der anhaltenden Yen-Schwäche in Japan: Der Nikkei verzeichnete den achten Wochengewinn in Folge. Für den DAX zeichnet sich eine ruhige Eröffnung ab, der Index wird nach dem gestrigen Anstieg unverändert bei 13.125 Punkten erwartet. Automobilwerte rücken in den Mittelpunkt, nachdem US-Präsident Donald Trump erneut die EU-Handelspolitik kritisierte und die deutschen Autohersteller ins Visier nahm. Aktien von SAP, Deutsche Telekom und BMW werden heute mit Dividendenabschlag gehandelt.

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Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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