MÄRKTE AM MORGEN | Richtungsentscheidung rückt näher
Drei Monate in Serie fällt die Monatsbilanz für den DAX bereits negativ aus. Und auch der November droht erneut mit roten Vorzeichen in die Statistik einzugehen, aktuell liegt der Index rund 2,2 Prozent tiefer. Für Rückenwind sorgt zum Wochenauftakt der Sondergipfel zum Brexit, die EU stimmte dem Austritt Großbritanniens zu. Allerdings steht die größte Hürde erst noch bevor, bis Weihnachten soll das britische Parlament über die Brexit-Vereinbarung mit der EU noch abstimmen. Bisher gibt es keine Mehrheit für den ausgehandelten Austrittsvertrag. Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit werden also anhalten, dürften aber kurzfristig in den Hintergrund rücken. Auch der Haushaltsstreit mit Italien bleibt ein Risikofaktor, der aber kaum vor den Europawahlen im Mai gelöst wird.
Gipfel und Ölpreis
Hingegen fiebern Anleger schon jetzt dem am Freitag beginnenden G20-Treffen entgegen. Hier erhofft sich der Markt einen Durchbruch beim amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt. Die Erwartungen sind aber gering. Positiv wäre bereits, wenn die von US-Präsident Trump angedrohten Zölle auf alle chinesischen Importe vom Tisch kommen.
Neben geopolitischen Unwägbarkeiten drückt auch die anhaltende Talfahrt am Ölmarkt auf die Laune. Seit Anfang Oktober sackte das schwarze Gold um rund 30 Prozent ab. Eng damit verknüpft sind Sorgen vor einer schwächeren Weltwirtschaft, die zu einer nachlassenden Ölnachfrage führen könnte. Im frühen Geschäft am Montag zeichnet sich eine leichte Entspannung ab, der Brent-Preis legt auf gut 60 Dollar zu. Gold und Silber rücken ebenfalls vor, während der Euro gegen den Dollar leicht auf 1,136 Dollar aufwertet.
Freundlicher Auftakt
Auch an den Aktienmärkten nimmt zumindest vorbörslich die Risikobereitschaft wieder zu, der DAX wird 0,7 Prozent höher erwartet. Unter den Einzelwerten rücken die Aktien von BASF in den Vordergrund. Der Konzern will sich stärker auf das Geschäft mit E-Autos konzentrieren, vor allem Batteriematerialien sind ein riesiger Chemiemarkt, sagte Konzernchef Martin Brudermüller. In der zweiten Reihe richten sich die Blicke auf Kuka. Vorstandschef Till Reuter verlässt vorzeitig den Roboterhersteller und wird zum 6. Dezember durch Finanzvorstand Peter Mohnen ersetzt.
Keine klaren Signale kommen aus Asien: Während Konjunktursorgen die Börsen in China belasteten, rückte der Nikkei in Japan um 0,8 Prozent vor. In den USA zeichnet sich ebenfalls eine positive Tendenz ab, der Future auf den S&P 500 gewinnt 0,6 Prozent hinzu.
Am Freitag zeigten sich hingegen die Anleger in den USA nicht in Shopping-Laune. Am „Black Friday“ drückten der anhaltende Handelsstreit und fallende Ölpreise auf die Stimmung. Der Dow Jones fiel um 0,7 Prozent, auf Wochensicht bliebt ein herbes Minus von 4,4 Prozent. Verkauft wurden auch wieder zahlreiche Tech-Aktien, Apple und Facebook verloren bis zu 2,5 Prozent.
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