MÄRKTE AM MORGEN | Starke China-Impulse und Bilanzen
Vorerst scheint eine militärische Konfrontation zwischen den USA und Russland nicht auf die Tagesordnung zu rücken. Investoren konzentrieren sich daher wieder stärker auf fundamentale Fakten – und die können sich durchaus sehen lassen. Im ersten Quartal überraschte der Online-Videodienst Netflix mit 7,4 Millionen neuen Abonnenten, rund eine Million mehr als erwartet. Nachbörslich legte der Kurs um etwa sechs Prozent zu. Zuvor hatten die US-Börsen bereits einen freundlichen Wochenauftakt hingelegt: Der Dow Jones rückte um 0,9 Prozent vor, für die Technologiebörse Nasdaq ging es um 0,7 Prozent aufwärts. Heute werden unter anderem die Zahlen von United Health, Johnson & Johnson, Goldman Sachs sowie IBM erwartet. In Deutschland müssen Anleger noch bis zum 24. April warten, wenn SAP sein Zahlenwerk veröffentlicht.
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Der DAX sollte von den guten Vorgaben profitieren und die gestrigen Verluste wieder aufholen. Vorbörslich wird der Index bei 12.450 Zählern taxiert. Unter den DAX-Werten steht Bayer im Fokus: Im Rahmen einer Kapitalerhöhung kauft der Singapurer Staatsfonds Temasek 31 Millionen neue Aktien zu einem Bruttoemissionspreis von drei Milliarden Euro. Temasek hält nach der Transaktion rund vier Prozent der Anteile.
Unterstützung für die europäischen Aktienmärkte kommt aus China. Trotz des schwelenden Handelskonflikts mit den USA ist die Wirtschaft in den ersten drei Monaten um 6,8 Prozent gewachsen und damit etwas kräftiger als erwartet. Im Tagesverlauf stehen weitere Wirtschaftsindikatoren zur Veröffentlichung an. So läuft um 11 Uhr der ZEW-Index über die Ticker. Angesichts der geopolitischen Entwicklung dürfte das Barometer weiter sinken, bereits im März war der Index auf den niedrigsten Stand seit anderthalb Jahren gefallen. Gegen 15 Uhr präsentiert der IWF seine Konjunkturprognose. Um 15.15 Uhr stehen die US-Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung an. Anschließend folgen einige Reden von Fed-Präsidenten, die besonders am Devisenmarkt Spuren hinterlassen könnten.
Warten auf den Ausbruch
Gerade beim Währungspaar Euro/Dollar müssen sich Anleger aber noch gedulden. Mit knapp 1,24 Dollar steht der Kurs in der Mitte einer seit Januar bestehenden Seitwärtsspanne. Zumindest in der vergangenen Woche profitiere der Dollar wieder von seiner Rolle als „sicherer Hafen“. Sollte nun die allgemeine Risikobereitschaft, untermauert von guten Konjunkturdaten und abnehmenden geopolitischen Gefahren wieder zunehmen, könnte der Euro erneut Auftrieb erfahren. Auch am Ölmarkt zeichnen sich keine stärkeren Bewegungen ab, Brent steht bei etwa 72 Dollar und WTI wechselt für 66 Dollar den Besitzer.
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