MÄRKTE AM MORGEN | Steigende US-Zinsen und Dollar halten Börsen in Atem
Am Montag hat sich der Trend der vergangenen Handelstage an der Börse fortgesetzt. So waren die Ölpreise ebenso gestiegen wie die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen, was wiederum den Dollar deutlich beflügelt hat gegenüber Euro und Yen. Die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen haben an der Marke von 3,0 Prozent gekratzt, das war das höchste Niveau seit Dezember 2013.
Der Anleihen-„König“ Jeff Gundlach hat Investoren empfohlen weiter auf steigende Rohstoffpreise zu setzen, hingegen äußerte er sich skeptisch zu Facebook. Die Analysten einer deutschen Bank haben gewarnt, dass ein weiterer Anstieg des Ölpreises um fünf Dollar je Barrel größere Turbulenzen am Währungsmarkt und am Finanzmarkt insgesamt auslösen werde. Die Finanzprofis einer anderen deutschen Bank haben ihr Kursziel für den DAX für Ende 2018 von 14.000 auf 13.300 Punkte gesenkt.
Alphabet legt Zahlen vor
Die Google-Mutter Alphabet hat laut der Einschätzung von Experten gemischte Quartalszahlen vorgelegt. Zwar verbuchte der Konzern mit einem Umsatzplus von 23,5 Prozent den stärksten Erlösanstieg seit Mitte 2014. Allerdings erhöht der Internetriese die Investitionen kräftig, wie in Cloud-Computing, und Geräte, wie Smartphones und Sprachassistenten, um so den Rückstand gegenüber Konkurrenten, wie Amazon, aufzuholen. Das drückt auf die operative Gewinnmarge.
SAP und Münchener Rück liefern Ergebnisse
Der DAX steigt vorbörslich leicht auf 12.600 Punkte. Für Rückenwind sorgt der gesunkene Euro. Die Münchener Rück hat vorläufige Quartalszahlen vorgelegt. Wegen unerwartet geringen Belastungen aus Großschäden ist der Gewinn auf mehr als 800 Mio. Euro geklettert. Hingegen hat der Softwareriese SAP den steigenden Euro zu spüren bekommen. Daher war der Umsatz im ersten Quartal leicht gesunken. SAP rechnet für das Gesamtjahr mit einem etwas stärkeren Gegenwind durch den starken Euro als zuletzt. Laut Presseberichten erwägt die Deutsche Bank den Aktienhandel in den USA herunterzufahren.
Brent klettert auf 75,20 Dollar je Barrel. Der steigende Dollar und die höheren US-Zinsen belasten den Goldpreis, er notiert bei 1.327,50 Dollar je Unze. Um 10 Uhr wird das ifo-Geschäftsklima Deutschland vorgelegt. Im Gegensatz zum bisherigen ifo-Geschäftsklimaindex enthält der neue Indikator neben den Daten für die gewerbliche Wirtschaft (Industrie, Bau, Einzel- und Großhandel) auch jene für den Dienstleistungssektor. Der Case-Shiller-Hauspreisindex kommt um 15 Uhr aus den USA. Um 16 Uhr werden die Verkäufe neuer Häuser veröffentlicht.
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