MÄRKTE AM MORGEN | Waffenstillstand im Handelskrieg sorgt für Kursprung beim DAX
Der DAX schießt vorbörslich auf 11.520 Punkte nach oben. Auf dem G20-Gipfel in Buenos Aires haben US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Kollege Xi Jinping vereinbart, dass die US-Strafzölle auf chinesische Produkte im Wert von 200 Mrd. Dollar zum 1. Januar bei 10 Prozent bleiben und nicht auf 25 Prozent erhöht werden. Sollten sich die beiden Länder innerhalb von 90 Tagen nicht auf einen Vertrag einigen, werden dann die Zölle allerdings auf 25 Prozent klettern. Während der Verhandlungen werden zudem keine US-Strafzölle auf weitere chinesische Produkte verhängt.
Im Gegenzug hat sich China bereit erklärt, kräftig US-Produkte aus den Bereichen Landwirtschaft, Energie und Industrie zu kaufen. Xi hat zudem zugesagt er sei bereit, die mögliche Übernahme der niederländischen Halbleiterfirma NXP Semiconductors durch den US-Konkurrenten Qualcomm zuzustimmen, wenn er erneut eine Genehmigung beantragen sollte. Allerdings haben die USA und China keine gemeinsame Erklärung zum Gipfel abgegeben, vielmehr hat jedes Land eine eigene veröffentlicht.
Heute Morgen sorgt Trump für weiteren Rückenwind am Aktienmarkt. Der US-Präsident hat getwittert, dass China die Zölle auf aus den USA importierte Autos senken und sogar abschaffen werde. Angeführt wird die Gewinnerliste im DAX von Daimler, BMW, Volkswagen und Continental mit Kursaufschlägen von drei bis vier Prozent. Kräftige Gewinne verbuchen auch andere Zykliker, wie Deutsche Bank, Covestro und Infineon. In dem Umfeld gibt der Dollar gegenüber etlichen Währungen, wie dem chinesischen Renminbi, japanischen Yen und dem Euro nach. Im Gegenzug steigt der Goldpreis auf 1.231,0 Dollar je Unze.
Ölpreis schießt nach oben
Auf dem G20-Gipfel haben sich auch der russische Präsident Wladimir Putin und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman getroffen. Allerdings haben sie keine Entscheidungen über mögliche Produktionskürzungen getroffen. Daher warten Investoren auf das OPEC-Treffen am kommenden Donnerstag. Allerdings hat die kanadische Provinz Alberta in einem einmaligen Schritt angekündigt, wegen des Einbruchs der Ölpreise die Produktion ab Januar 2019 um 325.000 Barrel pro Tag, das sind 8,7 Prozent der Produktion, zu kürzen. Wegen des Anstiegs am Aktienmarkt und der Nachricht aus Kanada schießt der Brent-Preis auf 62,0 Dollar je Barrel nach oben.
Wichtige Konjunkturdaten aus der Euro-Zone und den USA
Um 9.55 Uhr wird der Einkaufsmanagerindex für die Industrie Deutschlands veröffentlicht, jener für die Euro-Zone folgt um 10 Uhr. Der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie und die US-Bauausgaben werden jeweils um 16 Uhr bekanntgegeben.
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