MÄRKTE AM MORGEN | Zahlenflut hält DAX-Anleger in Atem
Doch der Reihe nach: Fed-Chefin Janet Yellen übergibt nach vierjähriger Amtszeit in den kommenden Tagen offiziell den Staffelstab an ihren Nachfolger Jerome Powell. Wie erwartet hielten die Notenbanker am Mittwoch die Füße still, zumal auch nur ein Statement veröffentlicht wurde und keine Pressekonferenz folgte. Spannend wird es wieder auf der nächsten Sitzung am 21. März: Bisher geht der Markt davon aus, dass Powell die gelpolitische Strategie von Yellen fortsetzen wird. Gut 80 Prozent der Investoren erwarten eine Zinserhöhung auf 1,5 bis 1,75 Prozent. Im Mai sollte die Spanne unverändert bleiben. Bereits im Juni könnte aber die nächste Anpassung auf 1,75 bis zwei Prozent erfolgen.
Wechselwirkungen beachten
Sollten die Prognosen für einen strafferen geldpolitischen Kurs in den kommenden Tagen und Wochen weiter steigen, dürften auch die Renditen am Anleihemarkt ihre Klettertour fortsetzen. Dies könnte die jüngste Rally am Goldmarkt bremsen, vor allem wenn auch der Dollar wieder aufwertet. Wichtig bleiben die Währungsmärkte aber auch für internationale Investoren. So legten die US-Börsen nur auf den ersten Blick mit mehr als fünf Prozent deutlich kräftiger zu als der DAX. Anleger aus Europa erzielten wegen der Euro-Stärke unter dem Strich mit gut zwei Prozent nur eine ähnliche Rendite wie mit dem DAX. Hingegen können sich US-Investoren dank Rückenwind von den Währungsmärkten über rund sechs Prozent Gewinn beim deutschen Leitindex freuen. Auch auf Unternehmensebene gilt es genau hinzuschauen. Während die international ausgerichteten US-Konzerne von der Dollar-Schwäche profitieren, verschlechtern sich für die Firmen aus Europa die Wettbewerbschancen.
Daimler mit gemischter Bilanz
Die laufende Berichtssaison steht daher unter scharfer Beobachtung. Unter den DAX-Werten rückt Daimler in den Mittelpunkt: Im vierten Quartal lag der Umsatz über den Erwartungen, beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern verfehlte der Konzern die Vorgaben. Die Ausschüttung für 2017 soll auf 3,65 Euro steigen, während Analysten nur mit 3,40 Euro gerechnet hatten.
Bereits am Mittwoch öffneten zahlreiche Technologieunternehmen ihre Bücher. Bei Microsoft wirkte sich die Steuerreform negativ aus, unter dem Strich blieb ein Verlust von 6,3 Mrd. Dollar. Nachbörslich büßte die Aktie ein. Negativ reagierten auch die Papiere von Paypal, nachdem die ehemalige Ebay-Tochter beim Ausblick enttäuschte. Ebay selbst verzeichnete hingegen im wichtigen Weihnachtsgeschäft mehr Kunden. Volatil präsentierten sich nachbörslich auch die Aktien von Facebook. Operativ lief es erneut sehr gut, der Umsatz legte um fast die Hälfte zu, der Gewinn je Aktie lag deutlich über den Prognosen. Allerdings verbringen die Menschen weniger Zeit beim Online-Netzwerk. Heute werden unter anderem die Zahlen von Amazon und Apple erwartet.
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