04.10.2018 10:30
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MÄRKTE AM MORGEN | Zinsmärkte bleiben ein Risikofaktor

Die italienische Schuldenmisere überlagerte zuletzt die Freude über das neue nordamerikanische Handelsabkommen. Am Mittwoch zeigte sich die italienische Regierung aber etwas einsichtiger und strebt im kommenden Jahr eine Neuverschuldung von 2,4 Prozent an, in den Folgejahren soll das Defizit jedoch sinken.

Die italienische Schuldenmisere überlagerte zuletzt die Freude über das neue nordamerikanische Handelsabkommen. Am Mittwoch zeigte sich die italienische Regierung aber etwas einsichtiger und strebt im kommenden Jahr eine Neuverschuldung von 2,4 Prozent an, in den Folgejahren soll das Defizit jedoch sinken. In der vergangenen Woche hatte der vorgelegte Budgetplan für die kommenden drei Jahre jeweils ein Defizit von 2,4 Prozent vorgesehen. Die Risikoaufschläge italienischer Staatsanleihen waren kräftig gestiegen, gestern beruhigte sich die Lage. So liegt die Rendite der zehnjährigen Papiere mit aktuell 3,32 Prozent wieder deutlich unter dem Wochenhoch. Italiens Gesamtverschuldung ist mit 130 Prozent der Wirtschaftsleistung die zweithöchste hinter Griechenland. Mit einer nachhaltigen Beruhigung ist daher kaum zu rechnen, auch die Reaktionen der Ratingagenturen stehen noch aus.

Rekorde und 7-Jahreshoch

Gute Stimmung herrschte auch am Mittwoch an den amerikanischen Börsen. Der Dow Jones setzte seine Rekordrally fort und kletterte um 0,2 Prozent. Ein überraschend starker ISM-Index und gute Zahlen vom Arbeitsmarkt befeuerten aber nicht nur die Aktienmärkte, auch die Zinsen legten ordentlich zu. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds liegt mit 3,18 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2011. In Japan kletterte die Rendite deutlich über das Notenbank-Ziel, der Nikkei verlor 0,2 Prozent. Mit den steigenden Zinsen sinkt die Attraktivität der Dividendenwerte, zugleich verteuert sich die Finanzierung der Unternehmen. Im Fahrwasser legte auch der Dollar zu, die Emerging Markets geraten erneut stärker unter Druck. Die weitere Entwicklung dürfte nun auch vom US-Arbeitsmarktbericht abhängen, der am Freitag veröffentlicht wird.

DAX im Rückwärtsgang

Nach der feiertagsbedingten Pause sieht es am deutschen Aktienmarkt zunächst nach Verlusten aus, der DAX wird vorbörslich rund 0,6 Prozent tiefer bei 12.240 Zählern gesehen. Im frühen Handel liegt auch der Future auf den S&P 500 gut 0,5 Prozent im Minus.

Im Mittelpunkt bleiben weiterhin die Autoaktien. Daimler und Renault-Nissan wollen Berichten zufolge ihre Kooperation im Bereich Batterieforschung und autonomes Fahren ausbauen. Für Gesprächsstoff dürften auch die Absatzzahlen im September auf dem amerikanischen Automarkt sorgen. Bei VW und Daimler sanken die Verkäufe um je etwa fünf Prozent, BMW stagnierte auf dem Vorjahresniveau.

Bankenwerte profitieren vorbörslich von den steigenden US-Renditen. Allerdings könnte die Stimmung auch kippen. DAX-Neuling Wirecard will die Institute im Privatkundengeschäft angreifen und sein mobiles Bezahlsystem „Boon“ zu einem Smartphone-Konto ausbauen.

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Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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