25.08.2015 10:30
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NEWS | China bewegt maßgeblich den DAX

 

China bewegt maßgeblich den DAX

"Alles muss raus, egal zu welchem Preis" - so lautete zeitweise das Motto zu Wochenbeginn an den weltweiten Aktienmärkten. Auslöser waren erneut die Börsen in China. Trotz massiver geldpolitischer Eingriffe in den vergangenen Wochen scheint auch die Regierung machtlos zu sein und kann den Ausverkauf an der Börse wenn nur kurzzeitig bremsen. Heute setzte sich die Talfahrt fort, auch andere asiatische Indizes stehen unter Druck. Der DAX wird sich dieser Entwicklung nicht entziehen können, am Montag büßte der heimische Leitindex deutlich kräftiger ein als viele andere weltweite Indizes. Hier wirkt sich besonders die Zusammensetzung negativ aus. Während im europäischen Leitindex Euro Stoxx 50 rund 35 Prozent der Papiere dem defensiven Sektor zugeordnet werden können, ist der DAX deutlich konjunktursensibler aufgestellt. Zyklische Aktien machen rund 55 Prozent aus, deutlich mehr als beim französischen CAC 40, dem Euro Stoxx 50 oder dem italienischen MIB.

Zudem ist die deutsche Exportindustrie stärker mit der chinesischen Wirtschaft verbunden. Rund 3,7 Prozent der Exporte aus Europa gehen nach China, dies sind ungefähr 1,3 Prozent vom BIP. Allerdings gibt es große Unterschiede auf Ebene der Länder. China steht für rund 6,6 Prozent der deutschen Exporte, dies sind gut 2,5 Prozent vom heimischen BIP. In Frankreich, Spanien und Italien liegt die Quote hingegen lediglich bei rund 0,5 Prozent der Wertschöpfung. Ähnlich verhält es sich auch mit Blick auf die einzelnen Unternehmen. Für Fresenius oder E.ON spielt die Entwicklung in China kaum eine Rolle, während die Autokonzerne und damit auch viele Zulieferer wesentlich stärker betroffen sind. VW erzielte im vergangenen Jahr gut 37 Prozent seiner Erlöse in China, bei BMW sind es 29 und Daimler gut 24 Prozent. Inzwischen büßte der DAX um 20 Prozent seit dem Rekordhoch ein, der Index befindet sich somit knapp im Bärenmarkt. Ob auf dem ermäßigten Niveau bereits die negativen Entwicklungen ausreichend eingepreist sind, werden die kommenden Tage zeigen. Erst wenn schlechte Nachrichten nicht mehr mit fallenden Kursen quittiert werden, steigen die Chancen für eine Bodenbildung.

Wie stark die Konjunkturabkühlung in China bereits Bremsspuren bei den deutschen Unternehmen hinterlassen hat, wird heute um 10 Uhr der ifo-Index zeigen. Nachdem zuletzt bereits der GfK-Konsumklimaindex schwächer ausfiel, rechnet der Markt mit einem Rückgang von 108 auf 107,6 Punkte. Um 16 Uhr wird zudem noch das wichtige US-Verbrauchvertrauen veröffentlicht.


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