 |
DAX, Euro, Öl - die Lage bleibt kritisch
So schnell kann sich die Situation ändern: Während die Optimisten vor der gestrigen EZB-Sitzung beim DAX noch die 12.000er-Marke im Blickfeld hatten, herrscht nun Ernüchterung. Zwar weiten die Währungshüter das umstrittene Anleihen-Kaufprogramm auf 1,5 Billionen Euro aus, die Märkte hatten im Vorfeld aber mit noch stärkeren Maßnahmen gerechnet. Die Reaktion fiel eindeutig aus: Der DAX rauschte wieder unter seine 200-Tage-Linie, im Gegenzug schnellte der Euro bis in den Dunstkreis von 1,10 Dollar. Auch in den USA und Asien knickten die Aktienkurse ein, die Vorgaben für den heutigen Auftakt sind daher schlecht.
Viel Zeit um Luft zu holen bleibt ohnehin nicht, zum Wochenschluss ist die Agenda gut gefüllt. Die Nachwirkungen der gestrigen EZB-Sitzung werden die Investoren noch länger beschäftigen, spätestens um 14.30 Uhr richtet sich der Blick aber auf die US-Arbeitsmarktzahlen. Nach den fulminanten Daten für Oktober rechnet der Markt mit einem Aufbau von 200.000 Stellen bei einer Arbeitslosenquote von fünf Prozent und einem Anstieg der Stundenlöhne von 0,2 Prozent. Damit wird der letzte Arbeitsmarktbericht vor der Fed-Sitzung am 16. Dezember wohl grünes Licht für die erste Zinserhöhung seit zehn Jahren geben. Allerdings sollten Anleger auch auf negative Überraschungen vorbereitet sein. Die Daten für den November werden häufig zu niedrig angesetzt und in den Folgemonaten oft nach oben genommen.
Kräftige Bewegungen sind im Tagesverlauf auch am Ölmarkt zu erwarten. Die Ausgangslage vor dem OPEC-Treffen in Wien könnte kaum spannender sein. Wegen dem enormen Überangebot steht der Kurs mit 40 Dollar bei WTI im Bereich der Tiefstände der Finanz- und Wirtschaftskrise von vor sechs Jahren. Entsprechend groß ist der Druck vieler Mitglieder innerhalb des Kartells, eine Produktionskürzung durchzusetzen. Ob die Golfstaaten aber mitziehen, ist sehr fraglich. Saudi-Arabien brachte in dieser Woche zwar eine Kürzung im nächsten Jahr um eine Million Barrel ins Spiel. Allerdings werden die anderen OPEC-Länder kaum bereit sein, sich an der Drosselung zu beteiligen. Zudem müssten auch die Nicht-OPEC-Staaten wie Russland ihre Produktion nach unten fahren, was angesichts der Haushaltslage in vielen Ländern kaum zu erwarten ist. Aber auch in Saudi-Arabien spitzt sich die Finanzsituation langsam zu. Zuletzt vergrößerte sich das Haushaltsdefizit auf 20 Prozent des BIP. Erst bei einem Ölpreis von mehr als 100 Dollar wäre wieder ein ausgeglichener Haushalt gegeben. Dreistellige Notierungen sind aber, auch mit Blick auf die Fracking-Industrie in den USA, vorerst nicht zu erwarten.
Unter den Nebenwerten könnte die gestrige Indexentscheidung der Deutschen Börse für Bewegung sorgen. Covestro und Ströer steigen zum 21. Dezember in den MDAX auf und nehmen die Plätze von MAN und Kabel Deutschland ein. Neues Mitglied im TecxDAX ist Siltronic, Manz muss im Gegenzug weichen.
Aktuelle Unlimited Turbos auf WTI Öl

|
|
Basispreis/
KO-Schwelle |
36,7829 |
| Hebel |
9,01 |
| Laufzeit |
Open End |
|
 |
|
|
|
|
|
|
Basispreis/
KO-Schwelle |
44,91 |
| Hebel |
9,78 |
| Laufzeit |
Open End |
|
 |
|
|
|
|
 |