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DAX-Gewinnschätzungen im Sinkflug
Wie erwartet fiel die Dynamik zum Wochenauftakt an den Aktienmärkten schwach aus, auch zum heutigen Auftakt verliert der DAX leicht an Boden. Größere Gewinnmitnahmen sind aber nach wie vor nicht zu sehen. Ausgebremst wird die Vorfreude auf weitere Lockerungsmaßnahmen durch die EZB von der anhaltenden Talfahrt bei den Rohstoffen. Kupfer als Indikator für die Weltwirtschaft fiel erstmals seit Mai 2009 unter die Marke von 4500 Dollar je Tonne, Nickel steht sogar auf dem tiefsten Stand seit Juni 2003. Sorgen bereitet vor allem die Verfassung der chinesischen Konjunktur. Zuletzt verzeichnete die Industrieproduktion das schwächste Wachstum seit der 2008er-Schuldenkrise. Die enttäuschende Entwicklung in China droht immer stärker auch andere asiatische Volkswirtschaften zu belasten, was wiederum negativ für exportstarke Nationen wie Deutschland wäre.
Wie es um die heimische Konjunktur bestellt ist, wird der heutige ifo-Geschäftsklimaindex zeigen. Die Vorgaben sind eher durchwachsen. Zwar profitieren viele deutsche Unternehmen über den niedrigen Euro von der besseren Wettbewerbssituation auf den weltweiten Absatzmärkten. Allerdings zeigten die Auftragseingänge zuletzt eine nachlassende Nachfrage vor allem aus den Emerging Markets. Gute Geschäfte verzeichnet hingegen der Einzelhandel, der von einem regen Binnenkonsum profitiert. Auch hier bestehen aber mit Blick auf das wichtige Weihnachtsgeschäft größere Risiken, besonders nach den Terroranschlägen in Paris. Prognosen zufolge wird der für 10 Uhr zur Veröffentlichung angesetzte ifo-Geschäftsklimaindex leicht auf 108,1 Punkte fallen.
Vor dem Hintergrund der Konjunkturflaute in den wichtigen Emerging Markets könnten somit Investoren, die den Markt auf Basis von Bewertungskennzahlen analysieren, vorerst an der Seitenlinie bleiben oder ihr Engagement sogar zurückfahren. In den vergangenen drei Monaten sind die 2016er-Gewinnschätzungen der DAX-Unternehmen um rund vier Prozent auf 851 Indexpunkte gesunken. Nach dem jüngsten Kursanstieg auf rund 11.100 Punkte liegt das KGV für den deutschen Leitindex somit bei ungefähr 13 und damit im oberen Bereich der Fünf-Jahres-Spanne. Die harten Wirtschaftsdaten aus Deutschland wie die Auftragseingänge, Exporte und die Produktion befinden sich seit Jahren im Seitwärtstrend, während die Kurse an den Aktienmärkten weiter gestiegen sind. An dieser Entwicklung zeigt sich besonders deutlich die inzwischen große Abhängigkeit der Börsen von der Geldpolitik der Notenbanken.
Mit einer erhöhten Volatilität ist auch am Nachmittag zu rechnen, wenn um 14.30 Uhr die zweite Schätzung für das US-BIP im dritten Quartal veröffentlicht wird. Volkswirte rechnen mit einen Anstieg von zwei Prozent. Unter den Einzelwerten rückt die Allianz-Aktie in den Blickpunkt. Konzern-Chef Bäte will heute seine Pläne präsentieren, wie er die Kosten senken will. Gute Nachrichten kommen hingegen von Volkswagen. VW-Chef Matthias Müller hält die Aufarbeitung der Abgasmanipulationen inzwischen für beherrschbar.
Aktuelle Unlimited Turbos auf den DAX®
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12.046,4772 |
Hebel |
10,08 |
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Open End |
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