28.08.2015 10:30
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NEWS - Euro bleibt ein Spielball der Investoren

 

Euro bleibt ein Spielball der Investoren

Nicht nur an den Aktienmärkten geht eine turbulente Handelswoche zu Ende, auch die Währungspaare wurden in den vergangenen Tagen ordentlich durchgeschüttelt. Besonders der Euro rückte in den Vordergrund, die Gemeinschaftswährung legte zu Wochenbeginn gegenüber Dollar, Schweizer Franken, Yen und Pfund Sterling zeitweise deutlich zu und avancierte schon fast zum sicheren Hafen. Gegenüber dem Greenback sprang der Kurs sogar kurzzeitig über die charttechnisch sehr hartnäckige Barriere bei 1,15 Dollar. Inzwischen bezahlen Händler wieder weniger als 1,13 Dollar, der Trend geht erneut abwärts. Fundamental begründet war der Anstieg nämlich nicht. Investoren lösten wegen den weltweiten Turbulenzen mit Euro finanzierte Carry Trades auf. Dabei leihen sich Profis Geld zu den sehr niedrigen Zinssätzen der EZB und investieren das Kapital in andere Finanzinstrumente. Zu Wochenbeginn wurden die riskanten Geschäfte aufgelöst, was zu einer steigenden Euro-Nachfrage führte und den Kurs entsprechend aufwerten ließ.

Diese kurzfristigen Anpassungen sind aber nicht von Dauer. Beruhigt sich die Lage an den Finanzmärkten, werden die Carry Trades erneut aufgebaut. Zudem orientieren sich die Kurse auch wieder stärker an der Geldpolitik der Notenbanken. Die Eine-Million-Dollar-Frage lautet hier: Erhöht die US-Notenbank die Zinsen im September? Auf Basis der zuletzt durchwachsenen US-Wirtschaftszahlen wäre eine erste Erhöhung nicht notwendig. Zwar sank die Arbeitslosenquote auf nur mehr 5,3 Prozent. Allerdings liegen die Lohnsteigerungen bei lediglich zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr, weshalb keine Gefahr besteht, dass die Inflation von der Lohnseite angeheizt wird. Inflation – sie ist neben der Beschäftigung die zweite Säule des Mandats der Notenbank – ist ohnehin kein Thema. Zuletzt lagen die Verbraucherpreise um lediglich 0,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Ausgebremst wird die US-Wirtschaft auch von der schwächeren Entwicklung in China und damit einer insgesamt nachlassenden weltwirtschaftlichen Dynamik. Zinserhöhungen könnten zudem zu einem weiteren Dollar-Anstieg führen, der die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Konzerne belasten würde. Es wäre daher nicht überraschend, wenn die Fed am 17. September keine Änderung vornimmt. An den Terminmärkten wird aktuell eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von nur noch 24 Prozent eingepreist.

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