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Fed und EZB sind das Zünglein an der Waage
Der gestrige Handelstag hat es mal wieder deutlich gezeigt: Während die Neuigkeiten von der Berichtssaison höchstens die Kurse der betreffenden Aktien bewegten, reagierte der Gesamtmarkt auf neue Wasserstandsmeldungen von den wichtigsten Notenbanken. An diesem Muster wird sich auch in den kommenden Wochen nichts ändern. Ganz im Gegenteil. Der Jahresausklang wird so spannend wie selten zuvor. Am 16. Dezember entscheidet die Fed, ob erstmals seit knapp 10 Jahren wieder die Zinsen erhöht werden. Gestern deuteten einige Notenbank-Mitglieder eine Zinsanpassung an - der Aktienmarkt reagierte mit Verlusten. Hingegen könnte am 3. Dezember die EZB die nächste Rally an den Börsen entfachen. Zuletzt war die Wahrscheinlichkeit für weitere Lockerungsmaßnahmen etwas gesunken. Seit Mitte Oktober wertete der Euro zum Dollar um rund 6,5 Prozent ab, was den Handlungsdruck auf die Währungshüter verringerte. Entsprechend ließ auch die Kauflaune am Aktienmarkt nach. Doch die Befürchtungen sind offenbar unbegründet. EZB-Chef Mario Draghi bekräftige nun erneut seine Bereitschaft, die Geldpolitik auf der Sitzung im Dezember notfalls weiter zu lockern, um Konjunktur und Inflation anzukurbeln. Besonders die Preisentwicklung fällt unverändert schwach aus, wegen den niedrigen Notierungen bei den Energierohstoffen liegt die angepeilte Inflationsrate von zwei Prozent in weiter Ferne. Anleger schauen daher auch genau auf die anstehenden Konjunkturdaten. Um 11 Uhr werden die Zahlen für das Wachstum der Euro-Zone veröffentlicht. Später folgen noch die US-Einzelhandelsumsätze (14.30 Uhr) sowie das US-Verbrauchervertrauen (16 Uhr).
Die spannende Frage lautet natürlich, welche zusätzlichen Maßnahmen die EZB am 3. Dezember beschließen könnte. Derzeit kauft die Notenbank für 60 Mrd. Euro pro Monat Anleihen. Eine Erhöhung des Volumens oder Verlängerung über September 2016 hinaus ist eine Möglichkeit, die aber wohl nur einen geringen Effekt hätte. Alternativ wäre auch eine Ausweitung auf andere Vermögenswerte denkbar. Gold scheidet aus, Aktien oder marktbreite ETFs auf den Aktienmarkt wären nach dem Vorbild der Schweizer Nationalbank aber ebenfalls eine Option. Eine solche Ankündigung hätte mit ziemlicher Sicherheit kurzfristig den stärksten positiven Effekt für den deutschen Aktienmarkt. Allerdings dürfte die Idee sehr umstritten sein und bleibt vorerst wohl in der Schublade. Deutlich wahrscheinlicher ist hingegen eine Anpassung beim Einlagensatz, der aktuell bei minus 0,2 Prozent liegt. Die Idee: Sollte der Strafzins ähnlich wie in der Schweiz oder Dänemark weiter in den negativen Bereich festgelegt werden, könnten die Banken vermehrt Kredite in die freie Wirtschaft geben. Auch eine Kombination der zahlreichen Möglichkeiten ist vorstellbar. Je stärker allerdings die Aktienmärkte schon jetzt eine mögliche, noch expansivere Geldpolitik einpreisen, desto größer ist auch das Enttäuschungspotenzial. Eine hohe Volatilität an den Märkten im Dezember ist somit sehr wahrscheinlich.
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