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Iran-Abkommen: Neue Ölflut in Sicht?
In den vergangenen Wochen blickte die Finanzwelt gebannt auf Brüssel und Athen. Nur am Ölmarkt waren die Augen wohl eher in Richtung Wien gerichtet. Nach mehr als zehn Jahren ist die lang ersehnte Einigung im Atomstreit mit dem Iran da. Brent und WTI reagierten mit Verlusten auf die Meldung, panikartige Reaktionen waren aber nicht zu beobachten. Die bestehenden Sanktionen werden angeblich erst ab dem ersten Halbjahr 2016 gelockert. Sollte der Iran gegen die vereinbarten Auflagen des Abkommens verstoßen, können die Sanktionen innerhalb von 65 Tagen wieder in Kraft treten. Die politische Komponente gewinnt somit auch hier an Bedeutung.
Vorerst aber stehen die Signale auf Entspannung, große Mengen an Öl werden aber wohl dennoch nicht auf die ohnehin überversorgten Weltmärkte strömen. Im Juni förderte das Land rund 2,8 Mio. Barrel pro Tag. Nach mehr als drei Jahren der Stilllegung müssen die Produktions- und Transporteinrichtungen erst wieder aufgebaut werden, nur rund ein Fünftel der Produktionsmenge kann daher exportiert werden. Zu erwarten ist daher eine langsam wachsende Menge. Schätzungen zufolge könnte das iranische Angebot um bis zu 500.000 Barrel pro Tag bis Mitte 2016 steigen, bis Ende kommenden Jahres könnten weitere 500.000 Barrel hinzukommen. Die Gefahr möglicher Spannungen innerhalb der OPEC sprechen ebenfalls für dieses Szenario. Zwar ist die Organisation mit ihrer Entscheidung, die Produktionsmenge nicht zu verringern, mitverantwortlich für den starken Ölpreisverfall seit Sommer vergangenen Jahres. Eine Fortsetzung der Talfahrt, ausgelöst durch zusätzliches Öl aus dem Iran, wird die OPEC aber wohl nicht tolerieren. Seit 1960 ist das Land im Kartell und wird nach den jüngsten Erfolgen eine Konfrontation mit den Mitgliedländern vermeiden.
Für den Ölpreis bleiben die Aussichten auch wegen der weltweit eher durchwachsenen Konjunkturlage daher bescheiden. Vorerst ist ähnlich wie ab der zweiten Hälfte 2009 mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen. Die Grenzen der Spanne liegen bei 50 und 70 Dollar. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, dass die untere Zone durchbrochen wird, als höher einzustufen.
Zahlen zur Wochenmitte
Abseits der politischen Entscheidungen in Athen sorgen heute um 13 Uhr die Zahlen der Bank of America für Aufmerksamkeit. Für das zweite Quartal wird ein Umsatzrückgang um drei Prozent auf 21,3 Mrd. Dollar erwartet. Der Gewinn je Aktie soll hingegen auf 0,36 Dollar nach oben schießen. Um 15.15 Uhr werden die Daten zur US-Industrieproduktion veröffentlicht. Sie soll im Juni um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sein. Stark im Fokus der Investoren wird um 20 Uhr das Beige Book, der Konjunkturbericht der US-Notenbank, stehen. Nach Börsenschluss in den USA legt Intel die Zahlen vor. Im vergangenen Quartal soll der weltgrößte Chiphersteller einen Umsatzrückgang um 5,5 Prozent auf 13,07 Mrd. Dollar verbucht haben. Beim Gewinn je Aktie wird ein Rückgang von 0,55 Dollar auf 0,51 Dollar erwartet.
Aktuelle Mini Futures (Open End) auf Bank of America

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Basispreis/
KO-Schwelle |
15,5316 USD |
Hebel |
10,72 |
Stop Loss |
16,6965 USD |
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Basispreis/
KO-Schwelle |
18,8494 USD |
Hebel |
9,48 |
Stop Loss |
17,9069 USD |
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