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Ölpreis treibt OPEC und EZB in die Enge
Erst sieben Prozent runter, dann wieder gut drei Prozent nach oben - die Volatilität beim DAX ist weiterhin ungewöhnlich hoch. Die vergangenen Tage zeigen deutlich, auf welch dünnem Fundament die seit Jahren laufende Notenbank-Rally steht. Auch im nächsten Jahr ist mit einer hohen Schwankungsintensität zu rechnen. Für Anleger ist es daher wichtig, nicht den Überblick zu verlieren. Solange der DAX oberhalb der wichtigen Unterstützung von 10.500 Punkten notiert, bleibt der mittelfristige Impuls aufwärts gerichtet. Im Idealfall erobert das Aktienbarometer nun auch zügig wieder die 200-Tage-Linie bei 11.080 Zählern zurück, um so die Basis für einen freundlichen Jahresschluss zu legen. Zum heutigen Auftakt bleibt die Stimmung aber vorerst gedämpft, die Vorgaben fallen durchwachsen aus. Auf den ersten Blick erfreuliche Daten kommen vom chinesischen Automarkt, der Absatz legte im November kräftig zu. Allerdings halbierte China auch die Mehrwertsteuer für Autos mit einem Motor von höchstens 1,6 Liter Hubraum. Aktien von BMW und Daimler dürften daher kaum profitieren.
Für Verunsicherung sorgt zudem erneut die Talfahrt beim Ölpreis. Zu Wochenbeginn sackten die Notierungen auf den tiefsten Stand seit 2009. Auslöser der jüngsten Verluste ist die Entscheidung der OPEC vom vergangenen Freitag, keine Deckelung der Produktionsmenge zu vereinbaren. Die Mitgliedsstaaten sollen die Marktentwicklung nur beobachten. Selbst ein Minimalkonsens scheint derzeit außer Reichweite. Die OPEC ist somit handlungsunfähig und stellt vorerst keine Unterstützung für den Ölpreis dar. Sollte nun auch ein Kompromiss im Atomstreit mit dem Iran erzielt werden, dürften im kommenden Jahr die Wirtschaftssanktionen gegen Teheran fallen. Der Iran könnte dann noch mehr Öl auf den Weltmärkten anbieten. Schlechte Zeiten für Öl-Optimisten, aber es besteht noch Grund zur Hoffnung. Seit 1900 pendelt der WTI-Preis meist über viele Jahre in markanten Seitwärtsspannen. Von 1975 bis 2005 lag die Range zwischen zehn bis 40 Dollar. Nach dem Ausbruch auf der Oberseite stellt nun die 40er-Marke eine enorme Unterstützung dar. Wichtig zu wissen: Auf Monatsschlusskursbasis wurde eine einmal verlassene Handelsspanne nicht mehr in Anspruch genommen. Auch am Terminmarkt ist der Pessimismus inzwischen groß, die Netto-Long-Positionen liegen auf dem tiefsten Stand seit der Wirtschaftskrise 2008/09. Die Terminkurve ist zudem steil nach oben gerichtet, der Juli-Kontrakt notiert derzeit bei 45 Dollar.
Noch aber hält der Ölpreisverfall an und bereitet auch der EZB zunehmend Kopfzerbrechen. Denn die Inflation in Europa ist vor allem wegen der niedrigen Energiepreise so gering. Sollte der Kurs für das schwarze Gold weiter fallen, könnte die geringe Teuerungsrate der EZB als Argument für eine noch expansivere Geldpolitik dienen.
Aktuelle Unlimited Turbos auf BRENT Crude Oil

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Basispreis/
KO-Schwelle |
37,1778 USD |
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Hebel |
10,37 |
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Laufzeit |
Open End |
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Basispreis/
KO-Schwelle |
44,50 USD |
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Hebel |
10,31 |
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Laufzeit |
Open End |
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