10.12.2015 10:30
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NEWS - US-Aktienmarkt sendet klare Warnsignale

 

US-Aktienmarkt sendet klare Warnsignale

Eine Woche ist seit der EZB-Sitzung vergangen und die Märkte sind immer noch nicht zur Ruhe gekommen. In den vergangenen Tagen haben sich die Kurse anders bewegt als viele Investoren erwartet hatten. Die Parität beim Währungspaar Euro/Dollar ist derzeit kein Thema, stattdessen notiert der Kurs erstmals seit Mitte Oktober wieder über seiner 50-Tage-Linie und nimmt den nächsten Widerstand bei 1,11 Dollar ins Visier. Die Aufwertung von mehr als vier Prozent innerhalb von wenigen Tagen wird besonders am Aktienmarkt mit Skepsis verfolgt, denn im Gegenzug verschlechtert sich die Wettbewerbssituation der europäischen Unternehmen auf den Weltmärkten und damit auch deren Gewinnperspektiven. Rund sieben Prozent büßte der DAX seit Monatsbeginn ein, auf Sicht von fünf Tagen weisen mit Ausnahme von VW alle Index-Mitglieder Verluste auf. Heute werden in Wolfsburg neue Details zum Abgas-Skandal sowie der Neuausrichtung des Konzerns erwartet. ThyssenKrupp, Bayer und RWE sind im Performance-Ranking ganz unten zu finden. Einige negative Meldungen kommen aus der zweiten Reihe. Die Baumarktkette Hornbach senkte die Gewinnprognose für das laufende Jahr, Klöckner muss Abschreibungen von 270 Mio. Euro auf das US-Geschäft vornehmen. Turbulent dürfte der Handelstag für Aixtron werden: Nachdem ein Kunde seine Bestellungen von 50 auf drei Maschinen reduzierte, peilt das Management nur noch das untere Ende der Umsatzprognose an.

Von der Dollar-Abwertung profitieren hingegen Gold und Silber. Die Nachfrage steigt langsam, erstmals seit vierzehn Handelstagen verzeichneten die Gold-ETFs wieder Zuflüsse. Auch der amerikanische Aktienmarkt profitiert von der Entwicklung auf den Währungsmärkten und zeigt Relative Stärke gegenüber dem DAX. Aber auch hier brodelt es unter der Oberfläche. Knapp 45 Prozent aller Aktien im S&P 500 büßten seit dem letzten Hoch um mehr als 20 Prozent ein und befinden sich somit im Bärenmarkt. Weniger als die Hälfte behaupten derzeit ihre 200-Tage-Linie, zu Jahresbeginn lag die Quote noch bei 80 Prozent. Die seit 2009 laufende Hausse zeigt Ermüdungserscheinungen, vor allem die Schwergewichte halten die Indizes oben. Besonders deutlich wird dies im Russell 3000: Nur dank der Gewinne bei den 30 Aktien mit dem höchsten Börsenwert steht der Markt seit Jahresbeginn noch unverändert.

Knapp eine Woche vor der Sitzung der amerikanischen Notenbank ist der Blick heute auf die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank (SNB) gerichtet. Beide Notenbanken werden ihre Geldpolitik wahrscheinlich nicht verändern, eine Leitzinserhöhung in England wird erst ab dem Frühjahr 2016 erwartet. Beim Franken steht die Frage im Mittelpunkt, wie stark die SNB intervenieren musste, um eine Aufwertung zu unterbinden.


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