Quo vadis, DAX®?
Die deutsche Konjunktur hat sich eingetrübt und die Wachstumsprognosen für 2020 wurden deutlich nach unten korrigiert. Dennoch hat sich der DAX® in diesem Jahr bislang gut geschlagen. Droht nun eine Korrektur? Wir haben die 30 DAX®-Titel einem Bewertungscheck unterzogen. Erfahren Sie, wo ein Einstieg mit welchen Anlagelösungen lohnen könnte. Außerdem: Schlaue Strategien mithilfe deutscher Aktien.
Das hätten wohl vor rund einem Jahr nur die wenigsten Anleger für möglich gehalten. Knapp 25 Prozent hat der DAX® seit Anfang Januar bereits hinzugewonnen (Stand: 22. November 2019). Die erstaunlich positive Wertentwicklung wirft so manche Fragen auf: Welche Faktoren haben zu dem Höhenflug beigetragen? Wie viel Potenzial steckt noch im DAX®? Welche Titel erscheinen nach der Rallye noch interessant? Dass insbesondere die lockere Geldpolitik von EZB und Fed Aktien in die Hände gespielt hat, bedarf eigentlich keiner Erwähnung. Ein weiterer Punkt ist eine gewisse Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Allerdings haben sich Aussichten auf ein Abkommen („Phase 1 Deal“) zwischen den beiden Ländern zuletzt wieder etwas eingetrübt. Offensichtlich sind beide Seiten bislang nicht bereit, in sensiblen Bereichen nachzugeben.
Unterstützung erhielten die Aktienmärkte nicht zuletzt auch durch die Aussicht auf ein geregeltes Ausscheiden der Briten aus der EU. Im Vereinigten Königreich wurden Neuwahlen anberaumt und sollte Premierminister Boris Johnson daraus als Sieger hervorgehen – die aktuellen Umfragen deuten darauf hin –, dürfte auch sein Austrittsabkommen im britischen Parlament durchgewinkt werden (Das Ergebnis der Wahl stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest).
Risikofaktor Konjunktur
Ohne Zweifel sind diese Entwicklungen aus Sicht von Aktienanlegern begrüßenswert. Eine hinreichende Erklärung für die beträchtlichen Kursgewinne stellen sie jedoch nicht dar. Denn in Deutschland hat sich die Konjunktur im Jahresverlauf immer weiter eingetrübt. Mit einer nachhaltigen Rezession ist zwar vermutlich nicht zu rechnen. Gleichwohl dürfte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nur um magere 0,5 Prozent zulegen (Reuters-Konsensschätzung). Und auch für das kommende Jahr haben zahlreiche Institute ihre Prognosen zum Teil deutlich nach unten korrigiert. Besonders pessimistisch zeigen sich zum Beispiel die Volkswirte des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Sie erwarten auch für 2020 lediglich ein Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,5 Prozent.
DAX® vergleichsweise teuer
Haben die Anleger bei deutschen Aktien also bereits zu viele Vorschlusslorbeeren verteilt? Eine Antwort darauf lässt sich am besten anhand der Bewertung finden. Immerhin beruhte der Kursanstieg des DAX® in erster Linie auf einem signifikanten Anstieg der Bewertung. Notierte der Index noch zu Jahresanfang (auf Basis der Gewinnkonsensschätzung für die kommenden zwölf Monate) mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11,4 auf einem relativ niedrigem Niveau, scheint nunmehr mit einem Wert von 14,1 der obere langfristige Normbereich erreicht (Quelle: Bloomberg, 22. November 2019).
Sorgenlose Anleger?
Ein weiterer Punkt ist die schon fast als ausgelassen zu bezeichnende Anlegerstimmung. Das zeigt sich zum einen in der vergleichsweise moderaten Entwicklung der Volatilität (Schwankungsintensität) in diesem Jahr. Zum anderen hat der Stimmungsindex „sentix Sentiment“ für deutsche Aktien im November ein Jahreshoch und damit prinzipiell die gefährliche Zone erreicht. Gefährlich deshalb, weil solche Hochpunkte häufig Umkehrmarken darstellen. Der sentix Sentiment ist ein Stimmungsindex, der basierend auf wöchentlichen Kapitalmarktumfragen durch die sentix GmbH die Attraktivität verschiedener Assetklassen misst.
Geht noch was beim DAX®?
Berücksichtigt man alle diese Punkte, dann erscheint das Chance-Risiko-Verhältnis des DAX® auf dem aktuellen Niveau nicht mehr allzu attraktiv. „Um das aktuelle Kursniveau zu untermauern beziehungsweise weiteren Spielraum nach oben zu schaffen, müssten insbesondere zwei Voraussetzungen erfüllt sein“, weiß Christian Stocker, Aktienstratege bei der UniCredit. Zum einen, so Stocker, sollten die Konjunkturprognosen wieder nach oben gerichtet sein. Hier gibt es immerhin erste Indizien, die für eine Trendwende sprechen. So stiegen die Auftragseingänge der deutschen Industrie im September um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ebenfalls Mut macht, dass sich die Erwartungskomponente beim ifo Geschäftsklimaindex sowohl im Oktober als auch im November wieder etwas verbessert hat (neuere Zahlen standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest).
„Zum anderen“, fährt Aktienprofi Stocker fort, „wird entscheidend sein, ob und wann der Abwärtstrend bei den Gewinnschätzungen zum Erliegen kommt.“ Auch hier zeichnet sich ein Silberstreif am Horizont ab. Denn in der zurückliegenden Quartalssaison haben zahlreiche Unternehmen die Gewinnerwartungen der Analysten erfüllt oder gar übertroffen. Freilich auch deshalb, weil die Messlatte dafür nicht mehr allzu hoch hing. Nunmehr könnten die Analysten dazu übergehen, ihre Gewinnschätzungen neu zu adjustieren beziehungsweise nach oben anzupassen. Dadurch würde sich wiederum die Bewertung des DAX® relativieren.
DAX®-Titel im Check
Bleibt die spannende Frage, welche Aktien im DAX® einen Blick wert sein könnten. Auf der nachfolgenden Seite finden Sie eine Übersicht, in der wir diverse Bewertungskennziffern für die 30 Unternehmen im Index aufgelistet haben. Darunter so bekannte Indikatoren wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und die Dividendenrendite. Eine in Deutschland kaum bekannte, aber höchst interessante Kennziffer ist die PEGY-Ratio (Price/Earnings-to-Growth and Dividend Yield). Entwickelt wurde sie vom ehemaligen Fidelity-Fondsmanager und Starinvestor Peter Lynch. Sein Ziel war es, die zum Teil eingeschränkte Aussagekraft des KGVs zu verbessern. Denn im Unterschied zum KGV berücksichtigt die PEGY-Ratio auch die prognostizierte Wachstumsrate der künftigen Gewinne. Notieren zum Beispiel zwei Aktien mit einem KGV von 15, so wäre nach Lynchs Methode derjenige Titel zu bevorzugen, der über die höhere Gewinnwachstumsprognose verfügt. Zum anderen geht in Lynchs Formel auch die Dividendenrendite ein, da die Ausschüttungen einen wesentlichen Teil der Gesamtrendite vieler Aktien ausmachen. So kann eine Aktie mit einem KGV von 19 und erwarteten Gewinnwachstum von nur 5 Prozent relativ teuer aussehen. Bietet der Titel aber darüber hinaus eine Dividendenrendite von 6 Prozent, könnte ein Investment schon eher Sinn machen. Die detaillierte Formel für die PEGY-Ratio finden Sie bei den Erläuterungen in der DAX®-Tabelle auf der nachfolgenden Seite. Als Faustformel nach Lynch gilt: Eine Aktie mit einem PEGY-Ratio von eins und darunter gilt als attraktiv bewertet. Je weiter die Ratio dagegen über eins liegt, umso unattraktiver ein Titel.
Schlaue Anlagealternativen
Aktuell (Stand: 22. November 2019) würden bei einem Drittel der 30 DAX®-Titel auf Basis der PEGY-Ratio die Ampeln auf Grün stehen. Das heißt, 10 Werte haben eine PEGY-Ratio von kleiner als eins. Darunter befinden sich viele Titel, die in diesem Jahr dem Markt hinterhergehinkt sind und daher möglicherweise über Aufholpotenzial verfügen. Dazu zählen zum Beispiel die Autobauer BMW und Daimler, der Pharmakonzern Bayer, die Deutsche Telekom oder auch die Deutsche Lufthansa. Freilich hat auch die PEGY-Ratio ihre Schwächen. So basiert etwa das erwartete Gewinnwachstum auf Konsensschätzungen der Analysten. Diese sind jedoch keine starre Größe, sondern können sich im Zeitverlauf ändern. Vor diesem Hintergrund kann es sinnvoll sein, gezielt nach Anlagen zu suchen, die über einen gewissen Schutzmechanismus verfügen. In der Tabelle auf Seite 15 haben wir einige solcher Anlagelösungen auf ausgewählte DAX®-Aktien aufgelistet. Dazu gehört etwa ein HVB Express Zertifikat auf die Aktie der Bayer AG (ISIN: DE000HZ4QM41). Das Produkt bietet Anlegern am Laufzeitende im Dezember 2024 die Chance auf eine maximale Rückzahlung in Höhe von 1.537 Euro pro Zertifikat (Nennbetrag: 1.000 Euro). Voraussetzung dafür ist, dass Bayer am letzten Beobachtungstag auf Höhe oder oberhalb des Rückzahlungslevels (= 100 Prozent des Schlusskurses der Bayer-Aktie am anfänglichen Beobachtungstag) schließt. Falls nicht, greift eine Barriere (60 Prozent des Schlusskurses der Bayer-Aktie am anfänglichen Beobachtungstag). Durch sie wird der Nennbetrag abgesichert. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung. Welche Chancen und Risiken HVB-Anlagelösungen wie etwa HVB Express (Plus) Zertifikate oder HVB Aktienanleihen Protect im Detail aufweisen, erfahren Sie im Beitrag „Ertrag ist keine Zauberei“.
Basiswert | Produkttyp | ISIN | (Letzter) Rückzahlungstermin |
Ausstattungsmerkmale |
Bayer AG | HVB Express Zertifikat | DE000HZ4QM41* | 13.01.2025 | Barriere: 60 %**, maximaler Rückzahlungsbetrag: EUR 1.537,–*** |
Continental AG | HVB Bonus Cap Zertifikat | DE000HZ1ZPT4 | 26.06.2020 | 2020 Barriere: EUR 95,–, maximaler Rückzahlungsbetrag: EUR 270,–*** |
Covestro AG | HVB Express Aktienanleihe Protect | DE000HZ4UD46* | 23.12.2022 | Zinszahlung: 6,00 % p. a.****, Barriere: 70 %** |
Daimler AG | HVB Express Aktienanleihe Protect | DE000HVB3ZM9* | 02.01.2023 | Zinszahlung: 3,50 % p. a.****, Barriere: 60 %** |
Deutsche Telekom AG | HVB Bonus Cap Zertifikat | DE000HZ1ZRJ1 | 26.06.2020 | Barriere: EUR 12,50, maximaler Rückzahlungsbetrag: EUR 21,–*** |
RWE AG | HVB Express Aktienanleihe Protect | DE000HVB4072* | 23.12.2022 | Zinszahlung: 4,55 % p. a.****, Barriere: 70 %** |
*Produkt in Zeichnung
**vom Referenzpreis (Schlusskurs) am anfänglichen Beobachtungstag
***pro Zertifikat
****bezogen auf den Nennbetrag Information zur Funktionsweise des Produkts
Stand: 22.11.2019
Auf mögliche Aufsteiger setzen
Wie bereits ausgeführt, gilt die Bewertung des DAX® in den Augen einiger Analysten nach den jüngsten Kursgewinnen als relativ ambitioniert. Eine weitere Möglichkeit, das Risiko zu reduzieren, besteht darin, sich nach Anlagestrategien umzusehen, bei denen ganz bestimmte Chancen im Vordergrund stehen. Wie etwa beim „Deutsche Aufsteiger Index“. Er enthält jeweils die drei Aktien, die hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz gute Chancen haben, in den DAX®, MDAX®, SDAX® oder TecDAX® aufzusteigen. Eine solche „Beförderung“ erhöht die Bekanntheit des Unternehmens und kann durch eine zusätzliche Nachfrage, etwa von Investmentfonds, zu positiven Kurseffekten führen. Mit einem HVB Open End Index Zertifikat können Anleger eins zu eins und zeitlich unbegrenzt an der Wertentwicklung des Deutsche Aufsteiger Index (Net Return) teilnehmen (ISIN: DE000HX8SH70).
Auch von Übernahmen und Fusionen gehen für die betreffenden Unternehmen häufig positive Kurseffekte aus. Nach solchen Kandidaten wird wiederum beim Solactive® German Mergers & Acquisitions (Performance-) Index gezielt gesucht.
Anlegen im Takt der Konjunktur
Ein drittes bewährtes Konzept stellt die Strategie des UC European Sector Rotation Strategy Index dar. Hier umfasst das Auswahluniversum zwar nicht nur deutsche Aktien, sondern auch Titel aus anderen Ländern der Eurozone. Das macht die Strategie aber nicht uninteressanter. Denn die Selektion erfolgt hier unter anderem nach der Prämisse, welche Sektoren (Branchen) in welcher Phase des Konjunkturzyklus voraussichtlich am meisten profitieren. Mehr Details zu den erwähnten Indizes sowie zu den darauf erhältlichen HVB Open End Index Zertifikaten entnehmen Sie der folgenden Tabelle.
Zu beachten ist, dass alle in diesem Beitrag erwähnten Anlageprodukte während der Laufzeit Markteinflüssen unterliegen, die sich negativ auf die Wertentwicklung auswirken können. Außerdem handelt es sich um Schuldverschreibungen der UniCredit Bank AG. Bei Insolvenz, das heißt Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen.
Starkes Trio: Strategieindizes auf deutsche bzw. europäische Aktien
Der Deutsche Aufsteiger Index (Net Return) enthält jeweils die drei Werte, bei denen ein Aufstieg in den DAX®, den MDAX®, den SDAX® oder den TecDAX®, gemessen an der Marktkapitalisierung und den Börsenumsätzen, am wahrscheinlichsten erscheint. Jeweils vierteljährlich wird die Zusammensetzung des Index geprüft und es werden gegebenenfalls neue Favoriten aufgenommen. Wer einen Aufstieg geschafft hat, muss dagegen den Index verlassen.
ISIN/WKN | DE000HX8SH70/HX8SH7* |
Rückzahlungstermin | Open End* |
Bezugsverhältnis | 0,0099691098 |
Indexwährung | EUR |
Teilhabefaktor | 100 % |
Verwaltungsentgelt | 0,50 % |
Verkaufspreis | EUR 12,44 |
Der Solactive® German Mergers & Acquisitions (Performance-) Index bildet die Kursentwicklung deutscher Unternehmen ab, die aufgrund verschiedener qualitativer Kriterien nach Definition des Indexberaters eine vergleichsweise hohe Wahrscheinlichkeit aufweisen, Ziel einer Firmenübernahme oder -fusion zu werden. Der Index wird vierteljährlich angepasst und ist als Performance-Index konstruiert.
ISIN/WKN | DE000HU5JPC0/HU5JPC |
Rückzahlungstermin | Open End* |
Bezugsverhältnis | 0,0967308348 |
Indexwährung | EUR |
Teilhabefaktor | 100 % |
Verwaltungsentgelt | 1,00 % |
Verkaufspreis | EUR 31,91 |
Der UC European Sector Rotation Strategy Index investiert regelbasiert in börsengehandelte Fonds derjenigen Sektoren (Branchen) des STOXX® Europe 600 (Price) Index (EUR) Anlageuniversums, die von den verschiedenen Phasen des Konjunkturzyklus voraussichtlich am meisten profitieren können. Ein weiteres Auswahlkriterium stellt das „positive Feedbacksignal“ in Form der Performance der jeweiligen Sektoren dar.
ISIN/WKN | DE000HVB12Y9/HVB12Y |
Rückzahlungstermin | Open End* |
Bezugsverhältnis | 1,000 |
Indexwährung | EUR |
Teilhabefaktor | 100 % |
Verwaltungsentgelt | 0,00 % |
Verkaufspreis | EUR 1.431,64 |
*Der Emittent, die UniCredit Bank AG, ist berechtigt, das Zertifikat ordentlich zu kündigen und zum jeweiligen Rückzahlungsbetrag zurückzuzahlen.
Die Produktdetails werden auf der Internetseite www.onemarkets.de veröffentlicht. Die Funktionsweise finden Sie hier. Alle genannten Produkte sind Schuldverschreibungen der UniCredit Bank AG. Im Falle einer Insolvenz, das heißt Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen.
Stand: 22.11.2019
Dies ist eine Werbemitteilung. Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss. (http://blog.onemarkets.de/wichtige-hinweise-haftungsausschluss/)
Dieser Beitrag erschien zuerst im onemarkets Magazin (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG)