In der Automobilbranche geht es langsam wieder aufwärts. Die jüngsten Quartalszahlen vieler Unternehmen belegen diese Entwicklung. Bei Tesla sorgt die Aufnahme in den S&P 500 Index für zusätzliche Unterstützung. Daimler kann nur kurz aufatmen und will die Produktion seiner Verbrennungsmotoren ins Ausland verlagern.
Das Wichtigste zu Tesla und Daimler vorab:
Tesla ist wertvollster Automobilhersteller der Welt
Daimler hält an seinen Umbauplänen fest
Tesla hat bereits im September die Voraussetzungen für die Aufnahme in den marktbreiten S&P 500 Index erfüllt, doch der Indexanbieter wartete ab. Nachdem der E-Autobauer im Oktober mit dem fünften aufeinanderfolgenden Quartal schwarze Zahlen geschrieben hatte und noch die Analystenerwartungen (FactSet) übertroffen hatte, konnte der Indexanbieter nicht mehr ausweichen. Am 21. Dezember vor der Markteröffnung wird Tesla daher in den S&P 500 Index aufgenommen.
Der Aktienkurs zieht bereits deutlich an, denn Fonds und ETFs müssen ihre Gewichtungen entsprechend anpassen. Tesla ist inzwischen mit einem Börsenwert von mehr als 500 Mrd. Dollar das größte Unternehmen, das je in den renommierten Index aufgenommen wurde. Gleichzeitig ist der E-Autobauer mit diesem Marktwert nicht nur der wertvollste Automobilkonzern der Welt, sondern gehört auch insgesamt zu den teuersten Unternehmen weltweit.
Daimler kommt dagegen „nur“ auf einen Börsenwert von 60 Mrd. Euro und ist damit deutlich weniger wert als Tesla, obwohl der Konzern Millionen Fahrzeuge im Jahr verkauft und Tesla derzeit nur rund eine halbe Million Automobile. Im Gegensatz zu Tesla steckt Daimler aber in der Krise und muss die Transformation zum E-Automobil bewältigen. Daher wollen die Stuttgarter die Produktion von Verbrennungsmotoren aus Deutschland heraus verlagern und planen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ab 2024 gemeinsam mit dem chinesischen Autobauer Geely in Europa und China zu produzieren.
Dadurch sind Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet, auch schon allein durch die Fokussierung auf das E-Auto. Denn es werden nicht mehr so viele Verbrennungsmotoren gebraucht, weshalb kostengünstiger in Fernost produziert werden soll. Davon ist nach Unternehmensangaben auch das Werk am Stammsitz in Untertürkheim betroffen, weshalb die IG Metall zu Protesten gegen den Stellenabbau aufgerufen hat. Daimler hält an seinem Sparkonzept fest und will im Pkw-Geschäft die Fix- und Entwicklungskosten sowie die Investitionen in diesem Jahr um 20 Prozent gegenüber 2019 senken.
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