20.03.2018 09:00
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Vom starken Euro ausgetrickst

Duell der Währungen: Am Devisenmarkt ist der Euro zuletzt auf ein Mehrjahreshoch gestiegen. Das schürt Ängste. Wie die jüngste Quartalssaison zeigt, hat die Euro-Stärke in den Bilanzen vieler deutscher Konzerne bereits Kratzer hinterlassen. Betroffen sind vor allem Firmen mit hohen US-Dollar-Erlösen. Mit Anlageprodukten von HVB onemarkets lassen sich Risiken reduzieren.

„Das Letzte, was die Welt jetzt braucht, ist ein Währungskrieg“. Diese Aussage machte der französische EZB-Direktor Benoît Cœuré während des Weltwirtschaftsforums in Davos. Die großen Industriestaaten, so Cœuré, sollten ihre Währungen nicht dazu einsetzen, Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Die Mahnung ging vor allem an die Adresse der USA. Deren Finanzminister Steve Mnuchin hatte zuvor mit bemerkenswerten Aussagen zum US-Dollar für Schlagzeilen gesorgt. Dessen Schwäche sei gut für den US-Handel, bemerkte Mnuchin. Er sehe darin überhaupt kein Problem für die USA. Prompt geriet der Greenback an den Devisenmärkten unter Druck. Italiens Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan erklärte daraufhin, es sei besorgniserregend, wenn die USA den Kurs des Dollars herunterreden würden (Quelle: zdf.de, „EZB-Direktor warnt vor Währungskrieg“, 26. Januar 2018).

Sorge wegen Dollar-Schwäche

Grund für das verbale Scharmützel sind die hohen Handelsbilanzdefizite der USA. Schon während des Wahlkampfs kritisierte US-Präsident Donald Trump massiv Länder wie China und Deutschland. Sie würden hohe Exportüberschüsse erzielen – auf Kosten der US-Wirtschaft. Das sei nicht fair. Seither droht Trump regelmäßig mit Importrestriktionen wie Zöllen. Der protektionistische Kurs in der US-Handelspolitik war nicht zuletzt ein Grund dafür, dass der US-Dollar in der jüngeren Vergangenheit gegenüber fast allen wichtigen Währungen deutlich verloren hat. Gegenüber dem Euro beträgt der Wertverlust seit Anfang 2017 rund 15 Prozent (Stand: 2. März 2018). Das sind bei Wechselkursen erhebliche Bewegungen. Auch an den Aktienmärkten beobachtet man die Euro-Stärke beziehungsweise die Dollar-Schwäche mit zunehmender Besorgnis. Denn das könnte sich als Belastungsfaktor für die Gewinne und damit auch für die Kurse deutscher Konzerne erweisen.

Gefahr für Exportwirtschaft

Zahlreiche Analysten gehen derzeit davon aus, dass der Dollar noch eine ganze Weile zur Schwäche neigen wird oder sogar noch weiter an Wert verlieren könnte. Im Umkehrschluss bedeutet das: Der Euro wird noch teurer. So sehen die Währungsanalysten von UniCredit Research den EUR / USD-Kurs im zweiten Halbjahr über die Marke von 1,30 US-Dollar klettern (siehe Prognose rechts). Zwar stellen temporäre Aufwertungsphasen für die meisten Unternehmen kein Problem dar, etwa weil sie sich gegenüber Währungsverlusten abgesichert haben. Oder weil sie über Produktionsstandorte in den USA verfügen. Sollte der Trend allerdings länger anhalten, und genau das sind derzeit die Befürchtungen, dürfte das unweigerlich auf die Bilanzen deutscher Exportwerte durchschlagen. Etwa in Form von Absatzeinbußen, weil sich deutsche Produkte für Kunden aus dem Dollarraum verteuern und daher möglicherweise weniger nachgefragt werden. Oder weil die in US-Währung fakturierten Erlöse in den Bilanzen in Euro umgerechnet werden müssen.

Gewinnwarnungen nehmen zu

Schon in den jüngsten Geschäftsberichten waren die negativen Effekte der Wechselkursentwicklung ersichtlich. Die Beratungsgesellschaft Deloitte hat in einer aktuellen Studie ermittelt, dass die Zahl der Gewinn- und Umsatzwarnungen der 304 im deutschen Prime Standard (regulierter Markt mit zusätzlichen Zulassungspflichten) notierten Unternehmen im vergangenen Jahr auf 95 Warnungen gestiegen sei. Dies sei ein neuer Höchstwert (Quelle: Deloitte, Analyse Gewinnwarnungen, 13. Februar 2018). Dass viele Prognosesenkungen auf den starken Euro zurückzuführen sein dürften, zeigt das Beispiel SAP. Der Software-Konzern erzielt rund ein Drittel seines Umsatzes in Nordamerika. Zwar hat das Unternehmen im letzten Jahr alle seine Vorgaben und Ziele erfüllt. Doch bei genauerem Hinsehen findet man im Geschäftsbericht folgende Passage: Das Unternehmen sei durch negative Währungseinflüsse in der Region Amerika „erheblich“ belastet worden. Und auch der Ausblick enthält eine Warnung: Wenn die Währungskurse für den Rest des Jahres unverändert auf dem Kursniveau von Anfang Januar bleiben, so SAP, würde das Betriebsergebnis in einer Spanne zwischen minus vier und minus sechs Prozentpunkten durch negative Währungseffekte beeinflusst (Quelle: SAP, Quartalsmitteilung vom 30. Januar 2018).

Nicht mehr zu kompensieren

Auch Infineon macht der starke Euro zu schaffen. Der Halbleiterkonzern erzielt rund die Hälfte seiner Erlöse in US-Dollar. Wie Vorstandschef Reinhard Ploss vor Kurzem erklärte, habe Infineon im zurückliegenden Quartal dem Gegenwind durch den schwächeren US-Dollar zwar noch trotzen können. Eine weitere Abwertung sei aber nicht mehr zu kompensieren. Die bittere Konsequenz ist eine Prognosesenkung. Im diesem Geschäftsjahr soll der Umsatz demnach nur noch um rund fünf Prozent statt um neun Prozent wachsen.

Autobauer noch gelassen

Neben SAP und Infineon zählen auch der Reifenhersteller Continental, der Gaskonzern Linde sowie die Pharma- und Gesundheitsfirmen Fresenius, Bayer und Merck zur Gruppe der DAX®-Titel, auf die sich eine Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar überdurchschnittlich negativ auswirken könnte (siehe nachfolgendes Diagramm). Auch für die deutschen Autobauer stellt Nordamerika eine wichtige Absatzregion da. Diese geben sich allerdings noch relativ gelassen. Beispiel Daimler. Zwar rechnen auch die Stuttgarter damit, dass Wechselkurseffekte die Umsatzentwicklung in diesem Jahr „voraussichtlich eher negativ“ beeinflussen werden. Gleichwohl sollen nach den jüngsten Rekordzahlen auch im Jahr 2018 Absatz und Umsatz zumindest leicht gesteigert werden.

Sich gegen Verluste wappnen

Zieht man eine erste Zwischenbilanz, lässt sich feststellen, dass die Euro-Stärke zwar noch nicht bei allen, aber schon bei einigen namhaften deutschen Firmen spürbar ist. Anleger sollten dieses Risiko im Auge behalten. Wie die ersten Monate des laufenden Jahres gezeigt haben, reagieren insbesondere die Aktien von exportstarken Unternehmen sehr sensibel auf Bewegungen am Devisenmarkt (siehe folgendes Chart).

Um sich bis zu einem gewissen Grad vor Kursrücksetzern zu schützen, kann es sich als sinnvoll erweisen, auf Teilschutzprodukte von HypoVereinsbank zu setzen. So verfügt zum Beispiel ein HVB Bonus Cap Zertifikat (ISIN DE000HW93XS3) auf die Aktie von SAP über eine Barriere bei 60 Euro. Wird diese bis zum Laufzeitende Anfang Januar 2019 – der Abstand dahin beträgt aktuell rund 27 Prozent – weder berührt noch unterschritten, wird das Papier zum Bonuslevel von 250 Euro zurückgezahlt. Aktuell notiert das Zertifikat bei 225,42 Euro (Stand: 2. März 2018). Eine Auswahl weiterer Anlageprodukte auf deutsche Exportwerte finden Sie in der Tabelle unten. Zu beachten ist, dass es sich hierbei um Schuldverschreibungen der UniCredit Bank AG handelt. Bei Insolvenz, das heißt Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen.

Wer sind die Profiteure?

Wo es Wechselkursverlierer gibt, müsste es auch Wechselkursgewinner geben. Das wären im Fall der Dollar-Schwäche US-Unternehmen. Der Haken ist der geringe Exportanteil der US-Wirtschaft. Die Exportquote der USA beläuft sich gerade einmal auf zwölf Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Wert bei 47 Prozent. Selbst weltweit agierende US-Riesen wie Amazon.com erzielen lediglich ein Drittel ihres Umsatzes und operativen Gewinns außerhalb der USA. In den meisten Quartalsmeldungen von US-Firmen sucht man daher vergeblich nach Hinweisen über den Einfluss von „currency fluctuations“.

Gewusst wie! Mit HVB-Anlageprodukten in deutsche Exportwerte investieren

Basiswert Produkttyp ISIN (Letzter)
Rückzahlungstermin
Ausstattungsmerkmale
Bayer AG HVB Express Aktienanleihe Protect DE000HX0H950* 26.03.2022 Barriere: 70 %**, Zinssatz:
3,75 % p. a.***
Continental AG HVB Express Aktienanleihe Protect DE000HW8P8R5 19.12.2021 Barriere: EUR 144,69, Zinssatz:
4,30 % p. a.***
Infineon Technologies AG HVB Express Aktienanleihe Protect DE000HVB28S7* 27.03.2020 Barriere: 60 %**, Zinssatz:
3,00 % p. a.***
Merck KGaA HVB Discount Zertifikat DE000HW79VT4 28.06.2019 Discount: 7,4 %, Cap****: EUR 85,–
SAP SE HVB Bonus Cap Zertifikat DE000HW93XS3 04.01.2019 Barriere: EUR 60,–, Bonuslevel (= Cap****): EUR 250,–

* inklusive Ausgabeaufschlag
** vom Referenzpreis am anfänglichen Bewertungstag
*** bezogen auf den Nennbetrag
**** obere Kursgrenze
Alle genannten Produkte sind Schuldverschreibungen der UniCredit Bank AG. Im Falle einer Insolvenz, das heißt Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen. Die Produktdetails sind auf der Internetseite www.onemarkets.de veröffentlicht; Information zur Funktionsweise der Produkte
Stand: 02.03.2018


Dies ist eine Werbemitteilung. Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss. (http://blog.onemarkets.de/wichtige-hinweise-haftungsausschluss/)

Dieser Beitrag erschien zuerst im onemarkets Magazin (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG)

Unter onemarkets wird die europaweite Top-Expertise der UniCredit für Handel, Strukturierung und Vertrieb von Anlageprodukten jetzt zusammengefasst - und kontinuierlich ausgebaut.

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