Was den Tag bewegt | DAX: Dieser Weg wird kein leichter sein

Seit dem Monatstief legte der deutsche Leitindex um knapp neun Prozent zu und steht erstmals seit Anfang Dezember wieder über der 200-Tage-Linie. Damals erwies sich der zwischenzeitliche Sprung über den viel beachteten Durchschnitt allerdings als Fehlausbruch. An der seit dem Rekordhoch bestehenden Abwärtstrendlinie drehte der DAX nach unten und korrigierte um elf Prozent. Aktuell ist die Ausgangslage etwas besser: Zwar fällt der 200-Tage-Durchschnitt, was nach wie vor negativ einzuordnen ist. Die Abwärtstrendlinie verläuft aber erst im Bereich zwischen 10.700 bis 10.900 Punkten, etwas Luft nach oben wäre somit noch vorhanden.

Mit knapp fünf Prozent notiert der DAX inzwischen aber auch gefährlich weit über seiner 21-Tage-Linie, nur zwei Mal seit Anfang 2015 wurde sogar eine Differenz von mehr als acht Prozent gemessen. Die US-Indizes haben ihre Rekordniveaus nahezu erreicht, die Aufwärtsdynamik dürfte nun spürbar nachlassen. Auch die Ölpreise spielen zur Wochenmitte nicht mit und fallen deutlich. In Kuwait haben die Ölarbeiter das Ende ihres Streiks angekündigt. Der wöchentliche Ölbericht um 16.30 Uhr wird erneut die Tagestendenz entscheiden.

Durchwachsene Vorgaben aus Asien und die Minuszeichen beim Ölpreis bremsen zunächst den DAX aus. Unterstützung bieten die endgültigen Zahlen von SAP. Insgesamt blickt der Software-Konzern recht optimistisch in die Zukunft. Sollte der Wechselkurs von Ende März unverändert bleiben, wäre im Gesamtjahr ein zusätzliches Plus von ein bis drei Prozentpunkten beim bereinigten Umsatz und Betriebsergebnis zu erwarten.

Commerzbank und RWE laden zur Hauptversammlung und stehen ebenfalls im Fokus. Commerzbank-Chef Martin Blessing verabschiedet sich mit einem Milliardengewinn und der ersten Dividende seit 2007 von den Aktionären. Ausgeschüttet werden 0,20 Euro je Aktie, was zu einer Verzinsung von 2,4 Prozent führt. Hingegen ist die Stimmung bei RWE deutlich schlechter, in diesem Jahr gibt es keine Dividende. Darunter leiden vor allem die kommunalen Anteilseigner, Städte und Landkreise halten rund ein Viertel der RWE-Anteile. Zudem soll heute über die Aufspaltung des Energiekonzerns abgestimmt werden. Die Aktien zeigten sich zuletzt sehr volatil, zählen mit Gewinnen sieben Prozent aber zu den stärksten Papieren seit Jahresbeginn.



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