11.05.2016 10:30
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Was den Tag bewegt | Minuszeichen dominieren in den Bilanzen

 

Minuszeichen dominieren in den Bilanzen

Auch zur Wochenmitte sorgt die Berichtssaison in Deutschland für Bewegung. Dank hoher Nachfrage im Paket- und Expressgeschäft übertraf die Deutsche Post beim Gewinn die Analystenschätzungen. Auch das langfristige Ergebnisziel wurde bestätigt. E.ON profitierte in den ersten Monaten des Jahres von besseren Konditionen beim Gasbezug vom russischen Gazprom-Konzern, in der Stromerzeugung bleibt der Trend aber weiter abwärts gerichtet. Auch die geplante Aufspaltung wird vorangetrieben, im zweiten Halbjahr soll die neue Tochter Uniper an die Börse gehen. Detaillierte Zahlen lieferte zudem die Allianz, nachdem vor einer Woche bereits Eckdaten veröffentlicht wurden. In der zweiten Reihe überraschten Metro und Lanxess auf der positiven Seite.

Dennoch kommt der DAX zum Auftakt nicht so richtig in Schwung. Die Erholung im Währungspaar Dollar/Yen scheint bereits wieder beendet, internationale Investoren ziehen sich aus riskanteren Engagements zurück. Im Gegenzug profitieren die Edelmetalle, auch der Euro steht mit 1,14 Dollar nur noch knapp unter der wichtigen Barriere bei 1,15 bis 1,17 Dollar. Sollte es zu einem nachhaltigen Ausbruch kommen, würden sich die Absatzchancen der vielen exportorientierten deutschen Unternehmen auf den Weltmärkten spürbar verschlechtern. Bereits jetzt fällt das Zwischenfazit zur Berichtssaison in Deutschland wenig überzeugend aus. Nachdem mehr als zwei Drittel der Blue Chips ihre Bücher geöffnet haben, stehen bisher unter dem Strich ein Umsatzrückgang von gut drei Prozent und ein herber Gewinnrückgang von knapp acht Prozent. Noch negativer sieht die Lage auf europäischer Ebene aus. Die im Euro Stoxx 50 enthaltenen Unternehmen meldeten einen Umsatzrückgang von rund neun Prozent bei einem Gewinnrückgang von etwa 19 Prozent. Auch die Ergebnisse der amerikanischen Unternehmen rechtfertigen keine höheren Notierungen. Die Umsätze fielen um rund drei Prozent, die Gewinne sanken um neun Prozent. Auf Basis der Konsensschätzungen für die kommenden zwölf Monate wird der S&P 500 mit einem KGV von 17,7 bewertet, für den Dow Jones liegt der Faktor bei 16,6. Beide Indizes rangieren damit auf Basis der vergangenen fünf Jahre an der oberen Grenze ihrer Bewertungsspanne. Der DAX erscheint hingegen mit einem KGV von 13 etwas attraktiver. Als richtig günstig können aber auch die heimischen Werte nicht eingestuft werden, vor allem die Technologieaktien sind historisch gesehen vergleichsweise teuer.



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