09.11.2017 18:45
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Zinsen weekly: Wenig Bewegung bei US-Treasuries. Bund-Renditen setzen Rückwärtsmodus fort

In Abwesenheit wichtiger Impulse war in der vergangenen Berichtswoche keine signifikante Dynamik auf den globalen Anleihemärkten zu spüren. Die Renditen für Bundesanleihen und US-Treasuries gingen leicht schwächer aus dem Handel. Auch konjunkturell konnten wenig neue Erkenntnisse vermeldet werden, setzte sich doch die gute wirtschaftliche Lage auf beiden Seiten des Atlantiks fort.

Der Renditerückgang bei Bundesanleihen ging weiter. Die richtungsweisende zehnjährige Benchmark ging zwischenzeitlich bis auf 0,31% zurück. Seit der EZB-Sitzung haben die Bunds somit fast zwanzig Basispunkte eingebüßt. Die extrem dovishe Haltung von Europas Notenbankern wirkt insoweit auch zwei Wochen nach der EZB-Sitzung noch nach. Die schwächere Industrieproduktion in Deutschland im September hat jedoch wohl kaum Spuren im Anleihemarkt hinterlassen. Im Herbstgutachten des Sachverständigenrates der Bundesregierung sind die Wachstumsprognosen für Deutschland bekräftigt worden (s. Kommentar). In der kommenden Woche werden die Verbraucherpreise für Deutschland und die Industrieproduktion der Eurozone veröffentlicht (beide 14.11.). Nur ein deutliches Unter- oder Überschreiten der Konsenswerte sollte den Seitwärtstrend der Bundesanleihen durchbrechen können.

Der US-Anleihemarkt legte in der zurückliegenden Berichtswoche trotz Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts (3.11.) eine Verschnaufpause ein. Der anhaltend hohe Beschäftigungsstand (4,1 % Arbeitslosenquote) konnte keine Renditesprünge auslösen. Die zehnjährige US-Anleihen bauten ihr Renditelevel sogar leicht ab. Die Zurückhaltung der Anleger hatte mehrere Gründe:

(1) Das absolute Beschäftigungswachstum blieb mit 261 Tsd. unter der Konsensprognose von 310 Tsd.

(2) Der parallel veröffentlichte ISM-Index für den Dienstleistungssektor war marginal rückläufig.

(3) Die durchschnittlichen Stundenlöhne expandierten im Oktober weitaus weniger stark (2,4 % yoy vs. 2,7 % Konsens).

Besonders letzterem schreiben wir einen signifikanten Einfluss auf den Anleihemarkt zu. Die wenig dynamisch verlaufende Preisentwicklung in den USA ist für Anleiheinvestoren immer noch gewöhnungsbedürftig. Bis zur Veröffentlichung der US-Einzelhandelsumsätze und der Verbraucherpreise (15.11.) erwarten wir eine Fortsetzung des Seitwärtslaufs der US-Renditen. Die Auslandsreise von Präsident Trump in Südostasien könnte indes Überraschungsmomente beinhalten. Beim Besuch in China oder den Philippinen dürften auch sensible Themen angesprochen werden, z.B. Handelsfragen und die Außenpolitik. Die US-Renditen könnten insoweit etwas in Bewegung kommen.

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Quelle

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