07.12.2017 17:29
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Devisen weekly: EUR testet alte Höhen nur kurz. GBP nach Zugeständnis von Großbritannien in den Brexit-Verhandlungen stärker. USD/JPY seitwärts. EUR/CHF als sicherer Hafen

Das EUR/USD-Währungspaar hat in der vergangenen Berichtswoche etwa einen US-Dollar-Cent verloren und notiert jetzt bei 1,1793. Der Grund für die relative Dollar-Stärke war die Zustimmung des US-Senats zur Steuerreform, womit das erste große Reformprojekt der Regierung Trump auf der Zielgerade angelangt ist. Mit der Erwartung der Steuerreform haben die zweijährigen US-Renditen erneut etwas zugelegt, womit die Zinsdifferenz zu den entsprechenden Bunds sich ausgeweitet hat. Vor diesem Hintergrund wird der Markt besonders genau hinhören, was Frau Janet Yellen auf der Pressekonferenz der Fed am 13.12. zu sagen hat, bei der der Leitzins angehoben werden dürfte. Yellen dürfte die Erwartungen bestätigen, dass im nächsten Jahr mit einer Fortsetzung des Zinserhöhungspfades zu rechnen ist. Es gibt allerdings einige Faktoren, die kurzfristig den US-Dollar belasten könnten. Am 12.12. findet im Staat Alabama eine Nachbesetzungswahl für den Senat statt. Umfragen ergeben kein klares Bild, so dass die bisherige 52:48-Mehrheit im Senat zu einer 51:49-Mehrheit schrumpfen könnte, sollte der demokratische Kandidat Doug Jones gegen den republikanischen Kandidaten Roy Moore, der sich mit Vorwürfen sexuelle Belästigung konfrontiert sieht, die Wahl gewinnen. Das wiederum könnte die endgültige Verabschiedung der Steuerreform in Gefahr bringen. Weiter kann nicht vollkommen ausgeschlossen werden, dass es am Samstag (9.12.) zu einem teilweisen Verwaltungsstillstand in den USA kommt, da die Regierung ab Freitag ohne einen ordentlichen Haushalt dastehen könnte, falls man sich mit den Demokraten nicht über einen temporären Haushalt einigen kann.  Und schließlich ist auch die neueste außenpolitische Maßnahme der USA – die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels – unseres Erachtens eher dazu geeignet, den US-Dollar zu schwächen. In der kommenden Woche steht neben der Fed-Sitzung auch die EZB-Sitzung an, von der wir allerdings allenfalls neue Details zur Umsetzung der Reduktion der Anleiheankäufe ab Januar 2018 erwarten. Insgesamt erwarten wir keine Fortsetzung der US-Dollar-Aufwertung.

Der Euro-Pfund Wechselkurs notiert bei 0,879 und hat sich im Vergleich zur vorherigen Berichtswoche seitwärts bewegt. Wichtigstes Thema war die Enttäuschung darüber, dass die britische Regierung entgegen der geschürten Erwartung auf eine Vereinbarung über die Problematik der Nordirland Grenze doch keine Einigung über dieses heikle Thema mit der EU erzielen konnte. Dazu kamen am Dienstag (05.12) noch die schwächeren PMI-Daten für den Dienstleistungssektor hinzu, die von 55,6 auf 53,8 gefallen waren. In der kommenden Woche wird die Aufmerksamkeit der Anleger auf den EU-Gipfel am 14./15. Dezember gerichtet sein und der Frage, ob bis dahin Fortschritte in Bezug auf Nordirland erzielt werden. Die Bank of England wird bei ihrer Sitzung am 14.12. den Leitzins unverändert lassen, aber auf die zu hohe Inflation hinweisen und die Möglichkeit im Raum stehen lassen, schon bald eine weitere Leitzinserhöhung durchzuführen.


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