| Markante Lunten als Vorboten des Trendbruchs? |
| Gelingt der Trendbruch, wäre u. E. der Grundstein für einen Zinsanstieg in Richtung der Marke von gut 3 % gelegt. Auf diesem Niveau bilden die Hochs aus den Jahren 2013 und 2014 (3,01/3,04 %) zusammen mit dem Zinstief von Mitte 2003 (3,07 %) markante horizontale Hürden. Jenseits dieser Zone würde dann – erstmals seit 2007 – sogar der seit Beginn der 1980er Jahre dominierende Baissetrend (akt. bei 3,38 %) wieder ins Blickfeld rücken. Die Bedeutung des seit 35 Jahren bestehenden Basisabwärtstrends wird durch das 50%-Fibonacci-Retracement des letzten markanten Zinsrutsches von Sommer 2007 bis Sommer 2012 (3,36 %) untermauert. Auf den Punkt gebracht, nimmt eine mögliche Zinswende zwar immer mehr Form an, dennoch fehlt bisher der entscheidende Katalysator in Form eines Spurts über den o. g. Kreuzwiderstand. Die Ambitionen hierzu unterstreichen dabei die ausgeprägten Lunten der letzten drei Halbjahreskerzen, wobei die letzten beiden sogar die Züge von „Hammer“-Umkehrmustern tragen (siehe Chart 1). Um andererseits die diskutierte Bodenbildung nicht zu gefährden, gilt es die Kreuzunterstützung aus der Parallelen zum Basisabwärtstrend und dem Erholungstrend seit Juli 2012 nicht mehr zu unterschreiten, die im April 2016 auf monatlicher Basis jeweils bei knapp 1,80 % verlaufen. |
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10-jährige Rendite USA (Semi-annually)
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| Achtung: Korrekturflagge |
| Auch auf der Rentenseite dient die Entwicklung in den USA als wesentlicher Taktgeber für die weitere Zinsentwicklung hierzulande. Deshalb haben wir die amerikanischen Rentenmärkte bewusst vorweggestellt, ehe wir uns der 10-jährigen Rendite in Deutschland zuwenden wollen. Ein Anleger, der Kostolanys Empfehlung gefolgt wäre, Schlaftabletten genommen hätte und nach einem Jahr an den Rentenmarkt zurückgekehrt wäre, würde sich verdutzt die Augen reiben, denn die Rendite befindet sich nahezu auf dem gleichen Niveau wie vor einem Jahr. Dazwischen lag allerdings ein historisches Zinstief bei 0,05 % – gefolgt von einer dynamischen Erholung. Per Saldo entsteht auf Jahresbasis ein idealtypischer „doji“, der eine gewisse Unentschlossenheit der Marktteilnehmer signalisiert. Deshalb behelfen wir uns mit der Definition von Signalmarken: Seit dem dynamischen Zinsanstieg von April bis Juni bildet sich eine Korrekturflagge aus, deren obere Begrenzung aktuell bei 0,67 % verläuft (siehe Chart 2). Da es sich hierbei um ein trendbestätigendes Kursmuster handelt, würde ein Anstieg über das zuletzt genannte Level den Grundstein für einen Anlauf auf die entscheidende Widerstandszone zwischen 1,06 % und 1,22 % legen. |
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10-jährige Rendite D (Weekly)
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| Schlüsselzone zwischen 1,06 % und 1,22 % |
| Auf diesem Niveau bildet das Jahreshoch von 2015 (1,06 %) zusammen mit den Tiefs von 2012 und 2013 bei 1,13/1,15 % sowie der 200-Wochen-Linie (akt. bei 1,22 %) einen extrem wichtigen Kumulationspunkt (siehe Chart 3). Oberhalb des angeführten Barrierenbündels muss auch hier die Möglichkeit einer großen Zinswende ernsthaft in Betracht gezogen werden. Die nächsten charttechnischen Widerstände befinden sich dann erst wieder in Form diverser alter Hoch- und Tiefpunkte bei 1,64 % bzw. 1,75 %. Interessanterweise zeichnet sich im Verlauf des RSI das äquivalente Konsolidierungsmuster ab. Da in der Vergangenheit solche Indikatorformationen oftmals einen Vorlaufcharakter besaßen, liefert der Oszillator möglicherweise einen Fingerzeig, in welche Richtung die angeführte Korrekturflagge tatsächlich aufgelöst wird. Zum Abschluss wollen wir uns noch mit der Unterseite auseinandersetzen. Aufgrund der Dynamik des Zinsanstiegs vom April und Mai 2015 markiert das Tief bei 0,05 % mit hoher Wahrscheinlichkeit das absolute Zinstief. In den letzten Monaten hat sich zudem eine horizontale Auffangzone aus diversen Hochs und Tiefs zwischen 0,47 % und 0,42 % etabliert. Da diese Haltemarken zusätzlich durch zwei Fibonacci-Level untermauert werden, besitzt diese Bastion eine hohe Bedeutung. |
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10-jährige Rendite D (Weekly)
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| Hohe Hürden voraus |
| Nachdem wir mit dem Kursverlauf der 10-jährigen Rendite einen der Schlüsselcharts für 2016 auf den Prüfstand gestellt haben, wollen wir noch einen Blick auf den Euro-BUND-Future werfen. Da es sich bei der technischen Analyse letztlich um ein trendfolgendes Medium handelt, sind technisch motivierten Anlegern nach wie vor die Hände gebunden. D. h. die langfristigen Aufwärtstrends sind nach wie vor absolut intakt (siehe Chart 4). Allerdings können wir uns in der gegenwärtigen Gemengelage nur schwer eine erneute Trenddynamisierung über die Parallele (akt. bei 159,59) zum steilen Aufwärtstrend seit Sommer 2008, das bisherige Rekordhoch bei 160,69 bzw. die obere Begrenzung (akt. bei 161,03) des Basisaufwärtstrendkanals seit Beginn der 1990 Jahre vorstellen. Als weitere Bremsklötze fungieren in diesem Zusammenhang der historische Hochstand seitens des MACD sowie der im überkauften Terrain notierende RSI. In der Summe notieren verschiedene Indikatoren auf Niveaus, die kaum noch eine Steigerung ermöglichen. Andererseits bedarf es für eine obere Umkehr aber weiterhin eines Abgleitens unter das Jahrestief von 2015 bei 148,23 – dann wäre auch eine hochsignifikante interne Trendlinie bzw. eine langfristige Glättungslinie Geschichte. |
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Euro-BUND-Future (Quarterly)
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| Geduld gefragt |
| Selbst wenn Anleger die Zeitebene zur Analyse des Euro-BUND-Future herunterbrechen, so bleibt das Dilemma auf der Rentenseite doch das Gleiche: Zum einen sind die übergeordneten Aufwärtstrends im Tagesbereich vollkommen intakt, zum anderen wird das Aufwärtspotential durch die historischen Rekordstände bei gut 160 limitiert. Deshalb müssen wir uns mit der Definition von untergeordneten Signalmarken behelfen. Als erste Unterstützung dient das jüngste „swing low“ bei 156,78. Wesentlich wichtiger ist aus charttechnischer Sicht aber die Kombination aus dem steilen Aufwärtstrend seit Juni 2015 (akt. bei 155,98), der 200-Tages-Linie (akt. bei 155,49) sowie den Tiefpunkten von Anfang Dezember und Anfang November, die jeweils in diesem Dunstkreis ausgeprägt wurden. Ein Bruch der beschriebenen Bastion würde den Druck auf den Rentenfuture spürbar erhöhen. Der Tageschart ist aber auch vor dem Hintergrund der im langfristigen Kontext angeführten Signalmarke in Form des Jahrestiefs 2015 bei 148,23 von besonderem Interesse. Schließlich würde ein Rutsch unter dieses Level aus Sicht des Tagescharts für den Abschluss eines klassischen Doppeltopps (siehe Chart 5) sorgen, womit die Rentenmarktbullen einen echten Schlag ins Kontor zu beklagen hätten. |
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Euro-BUND-Future (Daily)
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| Fazit: Für Trendwende fehlt noch der letzte Funke |
| Mitunter wird die Hausse an den Aktienmärkten vollkommen zu Recht als alt und betagt bezeichnet. Im Vergleich dazu hat der Aufwärtstrend an den internationalen Rentenmärkten ein geradezu biblisches Alter erreicht. Das alte Keynes-Zitat, wonach Märkte sehr viel länger irrational sein können als Investoren liquide sind, beschreibt die gegenwärtige Ausgangslage weiter absolut treffend. Dennoch war das Jahr 2015 wichtig im Sinne eines Fortschreitens des unteren Umkehrprozesses. Die USA sind dabei zweifelsfrei in der „pole position“, denn jenseits des Atlantiks nimmt die Zinswende inzwischen Form an. Um dieser Einschätzung Nachdruck zu verleihen, müssen aber weiter wichtige Hürden überwunden werden. Für die 10-jährige Rendite in den USA dient dabei der Kreuzwiderstand bei 2,33/2,47 % als wichtiger Signalgeber. Die korrespondierenden Schlüsselmarken in Deutschland befinden sich bei 0,68 % bzw. primär zwischen 1,06 % und 1,22 % (siehe Chart 6). Obwohl das abgelaufene Jahr – angesichts vielfach sogar negativer Renditen – bereits eine Herausforderung war, dürfte das Jahr 2016 noch sehr viel schwieriger werden. Was unter fundamentalen Gesichtspunkten nur schwer vorstellbar erscheint, findet charttechnisch mittlerweile einen immer deutlicheren Niederschlag. |
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10-jährige Rendite D Ablaufplan (Weekly)
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