Auf Zollpause folgen positive Inflationsdaten

Preisanstieg im April weiter schwach


Nachdem bereits am Montag die Märkte dank der überraschenden Zollpause im Handelskonflikt zwischen den USA und China anzogen folgten gestern bereits die nächsten guten Nachrichten. Das US-Arbeitsministerium gab bekannt, dass die Konsumentenpreise im April um nur 0,2 % gegenüber dem Vormonat stiegen. Der Konsens ging von einem Anstieg um 0,3 % aus. Auf Jahres-sicht lag die Inflation bei 2,3 %. Angesichts der zahlreichen Zollerhöhungen über die letzten Wochen kommt der schwache Preisauftrieb etwas überraschend. Zwar drückten unter anderem niedrigere Benzin- und Lebensmittelpreise auf die Gesamtrate, aber auch die Rate des Kern-VPI lag auf Monatssicht unter den Erwartungen. Stagnierende Neuwagenpreise sowie fallende Gebrauchtwagenpreise trugen zu dem Trend bei. Produkten mit hohem Importanteil aus China (u.a. Möbel und Haushaltsgeräte) verzeichneten zwar Preissteigerungen, aber die Zölle scheinen bisher nur zum Teil weiter-gegeben zu werden. Unternehmen könnten verstärkt auf Altbestände in ihren Lagern zurückgegriffen oder auch Margeneinbußen hingenommen haben, um den Zollschock abzufedern. Eine Teilerklärung für die niedrigere Gesamtrate liefert die Preisentwicklung im Dienstleistungssektor. So sanken beispielsweis die Preise für Hotelübernachtungen und Flüge um 2,8 % bzw. 0,2 %. Für die Fed dürfte sich trotz der neuen Inflationsdaten nicht allzu viel ändern. Denn die Lage bleibt vorerst volatil und die Zollkonflikte der USA mit dem Rest der Welt sind bei Weitem noch nicht aus dem Weg geräumt.

Trump auf Tour in der Golfregion


Mit einem Plus von 0,72 % am gestrigen Handelstag konnte der S&P seinen gesamten Jahresverlust wettmachen. Vor allem die Technologiewerte (Nasdaq Composite + 1,61 %) verliehen den Börsen dabei erneut einen deutlichen Schub. Dies liegt nicht zuletzt an einer Reise Donald Trumps in die Golfstaaten. Bei seinem gestrigen Stopp in Saudi-Arabien verkündete der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman auf einer Investmentkonferenz dabei zahlreiche Handelsgeschäfte mit den USA. Zur genauen Höhe gibt es unterschiedliche Angaben. Zeitweise war sogar von einer Billion US-Dollar die Rede. Vorgesehen sind unter anderem Investitionsprojekte von US-Firmen wie Alphabet und Oracle mit saudischen Firmen zum Ausbau von Rechenzentren- und KI-Infrastruktur. Zudem gaben Nvidia und AMD eine viele Milliarden schwere Vereinbarung zur Lieferung von Hochleistungschips an das saudische Unternehmen Humain bekannt. Der Zeitpunkt kommt für die Chiphersteller gerade richtig. Denn US-Exportrestriktionen belasten zunehmend das Geschäft am bisher wichtigen Markt China. Der Besuch Trumps steht aber auch im Zeichen der Stärkung der politischen Allianz zwischen den beiden Staaten. So verkündete er die Aufhebung aller Sanktionen gegen Syrien, was von den Golfstaaten begrüßt wird. Unter anderem erhofft man sich dadurch ein weiteres Zurückdrängen des iranischen Einflusses in der Region und die Möglichkeiten eines Wiederaufbaus des Landes.

Zollverhandlungen bleiben im Fokus


Die Börsen in Asien starteten nach einem starken Wochenbeginn heute gemischt in den Tag. Der japanische Nikkei lag zuletzt 0,4 % im Minus, der chinesische Leitindex CSI 300 sowie der koreanische KOSPI konnten hingegen um 0,3 % bzw. 1,2 % zulegen. In der Region wird sich der Fokus nun zunehmend darauf richten, wie schnell die USA ihre Handelsgespräche mit anderen Staaten vorantreiben. Gerade in Ost- und Süd-ostasien möchte man nach der Vereinbarung mit China nicht ins Hintertreffen geraten.


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