29.08.2018 09:00
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Continental: Zu schön, um wahr zu sein?

Nach der jüngsten Continental-Gewinnwarnung und dem Kurssturz der Continental-Aktie stehen Anleger vor einem Rätsel. Hat sich der Hannoveraner Reifenhersteller und Automobilzulieferer nur einen kleinen Ausrutscher erlaubt oder müssen sich die Marktteilnehmer auf weitere Hiobsbotschaften einstellen?
 

Christian Hendrik Knappe

Continental wartete am 22. August mit einer Gewinnwarnung auf. Es war schon die zweite in diesem Jahr, nachdem der DAX-Konzern seine Ziele bereits im April gesenkt hatte. Dieses Mal fielen die Marktreaktionen besonders heftig aus. Am Tag der Gewinnwarnung rutschte die Continental-Aktie zeitweise um knapp 15 Prozent in die Tiefe und schloss den Handel mit einem Tagesverlust von etwas mehr als 13 Prozent ab. Am darauffolgenden Tag folgte ein weiterer Kursrutsch um knapp 4 Prozent. Entsprechend fragen sich die Marktteilnehmer, ob Anleger überreagiert haben und sich mit dem deutlichen Kursverlust des DAX-Wertes eine günstige Einstiegsgelegenheit ergeben hat oder ob nicht doch größere Probleme auf Continental zukommen werden.
Im Frühjahr waren es vor allem Wechselkurs- und Bestandsbewertungseffekte, größtenteils aus dem Reifenbereich, die zu einer Prognosesenkung führten. Am 18. April hieß es, dass die Prognose für die bereinigte Konzern EBIT-Marge in 2018 von rund 10,5 Prozent auf mehr als 10 Prozent gesenkt wurde. Nun traut sich Continental lediglich einen Wert von „mehr als“ 9 Prozent zu. Dieses Mal führte das Management reduzierte Umsatzerwartungen, Kostensteigerungen und Gewährleistungsfälle als Belastungsfaktoren an. Neben der Absenkung des Margenziels wurde auch die Umsatzprognose für das Gesamtjahr von 47 auf 46 Mrd. Euro nach unten gefahren. Für Continental erweist sich die Abhängigkeit von der Automobilbranche als Problem.
Bereits im Halbjahresbericht vom 2. August hieß es, dass es im dritten Quartal durch den am 1. September in Kraft tretenden Prüfzyklus WLTP voraussichtlich negative Beeinflussungen geben würde. Gleichzeitig laufen die Geschäfte bei Continental gut. Der Auftragseingang lag zuletzt auf Rekordniveau, während das Geschäft mit Elektromobilität in Schwung kommt. Ohnehin eröffnen sich Zulieferern wie Continental enorme Möglichkeiten. Die Autohersteller arbeiten gerade an der Mobilität der Zukunft. An dieser Stelle benötigen sie auch das Know-how von Unternehmen wie Continental. Ein Teil der jüngsten Kostensteigerungen entfällt auf Investitionen in Zukunftstechnologien, so dass sich diese in Zukunft auszahlen sollten. Nicht umsonst wird Continental zu denjenigen Unternehmen gezählt, die von den großen Veränderungen in der Autobranche in besonderer Weise profitieren sollten.
Genauso wie 26 andere Unternehmen ist Continental im Solactive Auto der Zukunft Index zu finden. Dieser bildet die Kursentwicklung von Unternehmen ab, die für den Automobilsektor eine zunehmend große Rolle spielen, darunter Zulieferer, Halbleiter- und Komponentenhersteller sowie Anbieter von Funk- und Sicherheitssystemen und weiteren Technologien. Zu den weiteren Vertretern zählen derzeit der Münchner Halbleiterkonzern Infineon oder der japanische Elektronikkonzern Panasonic. Jetzt wurde Anlegern mit einem X-markets Index-Zertifikat (WKN: DS8AUT / ISIN: DE000DS8AUT5) auf den Solactive Auto der Zukunft Index (NTR) der Zugang zu Investments rund um Unternehmen, die Technologien für das Auto der Zukunft entwickeln, erleichtert. Das Index-Zertifikat ist jedoch nicht die einzige Anlagemöglichkeit.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Continental-Aktie erwarten und lediglich den Hannoveraner Reifenhersteller und Automobilzulieferer im Blick haben, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DT50JB) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,20, die Barriere bei 115,50 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DS6DH2, aktueller Hebel 3,99; Barriere bei 190,00 Euro) auf fallende Kurse der Continental-Aktie setzen.
 
Stand: 28.08.2018
Quelle

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