Dialog Semiconductor freut sich über mehr Freiheit

Bekanntermaßen mögen Börsianer Unsicherheiten ganz und gar nicht. Als vor einiger Zeit spekuliert wurde, ob Apple Chips im Bereich Strommanagement, die der iPhone-Konzern bisher von Dialog Semiconductor bezogen hatte, in Eigenregie produzieren würde, brachte dies die Aktie des schwäbisch-britischen Konzerns stark unter Druck. Doch inzwischen wirkt Dialog Semiconductor wie befreit.
 

Christian Hendrik Knappe

Dialog-Semiconductor gehört in diesem Jahr sowohl im MDAX als auch im Technologieindex TecDAX zu den Top-Performern, obwohl es Halbleiterwerte angesichts des chinesisch-amerikanischen Handelsstreits und vor allem des Drucks der US-Regierung auf den chinesischen Handyhersteller und Netzwerkausrüster Huawei sowie der allgemeinen Konjunkturabkühlung alles andere als leicht hatten. Gerade in dieser Phase konnte Dialog Semiconductor mit starken Geschäftsergebnissen und einem optimistischen Ausblick aufwarten.
 
Am 30. Juli wurden die Ergebnisse zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019 (Ende Juni) veröffentlicht. Einmalige Lizenzzahlungen brachten dem Unternehmen einen satten Umsatzsprung auf 482 Mio. US-Dollar ein. Die bereinigten Erlöse lagen immerhin noch bei 336 Mio. US-Dollar und damit nicht nur am oberen Ende der eigenen Erwartungen, sondern auch 14 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die bereinigte Bruttomarge erreichte einen Wert von 49,7 Prozent, nach 48,3 Prozent im Vorjahr. Besonders erfreulich: Laut Managementangaben waren sämtliche Geschäftsbereiche profitabel.
 
Für den Rest des Jahres bleibt die Geschäftsführung ebenfalls optimistisch. Im gerade zu Ende gehenden September-Quartal sollen die Umsatzerlöse bei 360 bis 400 Mio. US-Dollar liegen. Im Vorjahr wurde ein Wert in Höhe von 384 Mio. US-Dollar erreicht. Während die bereinigte Bruttomarge (Vorjahr: 48,3 Prozent) auf Gesamtjahressicht zulegen soll, wird für das Gesamtjahr mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet.
 
Dies ist jedoch zu verschmerzen. Schließlich hat Dialog Semiconductor einen großen Teil seines Zuliefergeschäfts mit Stromsteuerchips an Apple verkauft und dafür unter anderem Einmalzahlungen erhalten, aber vor allem mehr Planbarkeit und weniger Abhängigkeit vom Konzern mit dem Apfel im Logo gewonnen. Gerade diese große Abhängigkeit wurde nach vielen erfolgreichen Jahren am Markt immer mehr als Problem gesehen.
 
Teile des am 8. April 2019 abgeschlossenen Deals zwischen Apple und Dialog Semiconductor waren die Lizenzierung von Powermanagement-Technologien, eine Vorauszahlung für Dialog-Produkte in den kommenden drei Jahren, neue Apple-Aufträge und die Übertragung bestimmter Vermögenswerte an Apple. Bei dieser Gelegenheit gingen 300 Dialog-Mitarbeiter zu Apple.
 
Dieser Deal kam am Markt sehr gut an. Außerdem will sich Dialog Semiconductor in Zukunft deutlich breiter aufstellen, um nicht noch einmal nur von einem Kunden abhängig zu sein. Neben neuen Geschäftsfeldern wie den Bereichen Internet der Dinge oder Kopfhörer soll auch die Kundenbasis deutlich breiter als zuvor angelegt sein.
 
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Dialog-Semiconductor-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DC59JX) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,40, die Barriere bei 33,15 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM32X0, aktueller Hebel 3,04, Barriere bei 50,70 Euro) auf fallende Kurse der Dialog-Semiconductor-Aktie setzen.
 
Stand: 26.09.2019

Quelle

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