Die Anleger bekommen kalte Füße
Nervosität am Aktienmarkt
Angesichts des nahenden Endes der Frist für die Zollverhandlungen mit den USA waren die europäischen Marktteilnehmer am Freitag sichtlich negativ gestimmt. Noch am Donnerstag hatte Donald Trump angekündigt, die einzelnen Länder in Kürze über die konkrete Höhe der jeweiligen Zölle informieren zu wollen. Der DAX verbuchte einen Tagesverlust in Höhe von 0,61 %, während der Euro Stoxx 50 einen Prozentpunkt tiefer aus dem Handel ging. Die US-Börsen waren angesichts des Unabhängigkeitstages am 4. Juli feiertagsbedingt geschlossen, weshalb erst am heutigen Tage weitere Reaktionen von der Wall Street folgen werden. Nach der fulminanten DAX-Entwicklung im ersten Halbjahr könnte den Anlegern nun eine Gegenbewegung drohen. Auch aus strategischer Sicht ist ein Einstieg derzeit nicht zu empfehlen: Wir erwarten auf Basis unseres ex ante-Modells derzeit lediglich eine DAX-Performance in Höhe von 4,1 % p.a. für die nächsten 5 Jahre.
Greenback lässt Federn
Der Vertrauensverlust in die Vereinigten Staaten hatte in den letzten Monaten auch eine anhaltende Dollarschwäche zur Folge. Die Verabschiedung des umstrittenen Steuer- und Ausgabengesetzes dürfte den Schuldenberg der USA stark nach oben treiben, wodurch deren Kreditwürdigkeit leiden und die Anleiherenditen steigen könnten. Seit Jahresbeginn verlor der US-Dollar gegenüber einem Korb aus sechs wichtigen Währungen spürbar an Wert. Der zugrundeliegende Index notiert im laufenden Jahr schon 11,1 % tiefer.
Mittwoch endet das Zollmoratorium
Während diese Woche insgesamt eher wenige Makro-Veröffentlichungen auf der Agenda stehen, wird das wohl wichtigste Ereignis am Mittwoch stattfinden: Am 9. Juli endet das Moratorium für Donald Trumps reziproke Zölle. In Anbetracht der Tatsache, dass der schwelende Handelskonflikt in den letzten Monaten bereits die Marktvolatilität spürbar erhöhte, ist eine hohe Schwankungsbreite in der nun beginnenden Handelswoche nicht ausgeschlossen. Abgesehen davon erwarten uns am heutigen Montag aktuelle Zahlen zur deutschen Industrieproduktion im Mai. Wir rechnen mit einem deutlichen Anstieg von 2 % gegenüber dem Vormonat. Darüber hinaus wird Bundesbankpräsident Joachim Nagel heute eine Rede halten. Am Mittwoch folgen außerdem neue Daten zur Inflation aus dem Reich der Mitte. Wir prognostizieren einen Rückgang von 0,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat für den chinesischen Verbraucherpreisindex. Zu guter Letzt wird die Fed am Mittwoch das Protokoll der Juni-Notenbanksitzung veröffentlichen. Während die Marktteilnehmer derzeit zwei bis drei Senkungen bis Ende 2025 einpreisen, rechnen wir mit keiner weiteren Senkung in diesem Jahr.
Wichtige HinweiseDiese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen. Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt. Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihre Anlageberaterin oder -berater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern. Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar. Herausgeber |