01.09.2017 14:00

Ingenico: Fintech mit Dividende

Fintech gehört zu den Themen, die Investoren dieser Tage am meisten elektrisieren. Doch von der Digitalisierung des Geldwesens profitieren nicht nur hippe Startups, sondern auch etablierte Firmen wie Ingenico. Die Aktie ist zwar hierzulande kaum bekannt, doch mit dem Hauptprodukt der Franzosen hat man fast tagtäglich Kontakt: Einfach mal an der Supermarkt-Kasse darauf achten, woher die kleinen grauen Kästchen kommen, in die man seine Maestro- oder Kreditkarte hineinschiebt.

Fintech gehört zu den Themen, die Investoren dieser Tage am meisten elektrisieren. Doch von der Digitalisierung des Geldwesens profitieren nicht nur hippe Startups, sondern auch etablierte Firmen wie Ingenico. Die Aktie ist zwar hierzulande kaum bekannt, doch mit dem Hauptprodukt der Franzosen hat man fast tagtäglich Kontakt: Einfach mal an der Supermarkt-Kasse darauf achten, woher die kleinen grauen Kästchen kommen, in die man seine Maestro- oder Kreditkarte hineinschiebt.

Dass Technologien rund um elektronischen Zahlungsverkehr schon länger ein gutes Geschäft sind, zeigt die Dividenden-Historie von Ingenico: Bereits seit den 1990er Jahren wird ausgeschüttet und nach einem Ausfall 2006 gab’s keine einzige Kürzung mehr, sondern zuletzt sogar acht Anhebungen in Serie. Beim Payout hält man sich an den für die Tech-Branche üblichen Drittel-Standard – ein Drittel des Gewinns geht an die Aktionäre, zwei Drittel werden ins Geschäft investiert.

Fette Renditen sind auf diese Weise natürlich nicht darstellbar. Im Sektor-Schnitt können sich die 2%, mit denen Anleger für die nächsten zwölf Monate rechnen dürfen, aber durchaus sehen lassen. Zumal die Dynamik stimmt: Im Schnitt der letzten fünf Jahre wurde die Dividende Jahr für Jahr um 25% angehoben. Dieses Tempo wird sich künftig wohl nicht ganz halten lassen, ein klar zweistelliges Plus sollte aber weiterhin machbar sein.

Für die Aktie ging es in den letzten zwei Jahren allerdings in die andere Richtung. In den USA, wo der ebenfalls börsennotierte Konkurrenz Verifone Platzhirsch ist, sowie in einigen kleineren Märkten hat Ingenico derzeit zu kämpfen – für Anleger Grund genug, den Kurs, der sich zuvor mehr als verzehnfacht hatte, mal um ein Drittel zurechtzustutzen. Damit kommt Ingencio nun auf ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von knapp 18. Nur zum Vergleich: Paypal wird an der Börse mit dem 33-fachen Gewinn bezahlt. Diese Dimensionen sind für einen reinen Service-Provider zwar unerreichbar. Doch sofern keine weiteren Baustellen aufbrechen, sollte Ingenico nun zumindest einen Boden gefunden haben.

INGENICO GROUP DividendenAdel-Profil

Christian W. Röhl ist Unternehmer und Kapitalmarkt-Stratege – vor allem aber Investor, der sein eigenes Vermögen verwaltet. Einblicke in seinen Investment-Alltag gibt der Autor des manager magazin-Bestsellers „Cool bleiben und Dividenden kassieren“ in Vorträgen und Seminaren sowie auf seinem Blog DividendenAdel und bei Twitter (@CWRoehl).

Das DividendenAdel-Profil und der Kommentar sind zum angegebenen Datum auf Basis der zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Informationen erstellt und hernach nicht aktualisiert worden. Sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Genauigkeit. Die Inhalte dienen im übrigen nur der Information und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Keinerlei Haftung für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.

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Christian W. Röhl ist Unternehmer, Kapitalmarkt-Stratege – und Investor, der sein eigenes Vermögen verwaltet. Einblicke in seinen Investment-Alltag gibt der Autor des manager magazin-Bestsellers "Cool bleiben und Dividenden kassieren" auf seinem Blog DividendenAdel sowie in Vorträgen und Workshops.

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