Jahresausblick - Devisenmärkte - Teil 1
Trendbruch: Kernaufgabe für 2021
Liebe Leser, in den letzten Jahren hatten wir bei unserer Währungsprognose aufgrund des seit 2008 bestehenden Basisabwärtstrends stets den trendfolgenden Charakter der Technischen Analyse in den Mittelpunkt gerückt. Schließlich bildet die Fortsetzung eines etablierten Trends das Grundgerüst unserer Analysemethode, während die Trendwende (zunächst) lediglich einen Nebenkriegsschauplatz darstellt. Die Fortschreibung des über 12 Jahre alten Trends „pro US-Dollar“ war somit gleichermaßen logisch wie konsequent. Doch gilt dieses Basisszenario auch im Jahr 2021? Ohne zu viel vorwegzunehmen: Seit dem erwarteten, und aus unserer Sicht finalen EUR-Tief vom März bei 1,0635 USD, setzten wir uns intensiv mit einer Trendwende beim Währungspaar EUR/USD auseinander. Aus Sicht der europäischen Einheitswährung ist ein nachhaltiger Trendbruch eines der ganz großen Ziele des neuen Jahres! Aber starten wir zunächst mit einer kleinen Rückblende: Der Investmentjahrgang 2020 war ohne Frage ein ganz besonderer: Der Bedarf des Autors dieser Zeilen an noch nie dagewesenen und zuvor kaum vorstellbaren Ereignissen, wurde in den vergangenen 12 Monaten mehr als gedeckt. Auch am Devisenmarkt findet dieser besondere Charakter seinen Niederschlag.


Volatilität: Rückkehr zum Mittelwert
Vor Jahresfrist betonten wir die extrem geringe High-Low-Spanne des Jahres 2019, denn zwischen dem damaligen Jahreshoch bei 1,1573 USD und dem Jahrestief bei 1,0878 USD lagen weniger als 7 US-Cents. Wie spektakulär unspektakulär diese Handelsspanne im historischen Kontext ausfiel, unterstreicht die Rückspiegelbetrachtung zurück bis Mitte der 1970er-Jahre. Keine 12-Monats-Periode seit 1974 wies eine geringere Schwankungsbreite auf! Mit unserer Überschrift „Die Vola ist tot, lang lebe die Vola“ sowie der Vorhersage eines deutlich schwankungsintensiveren Währungsjahrgangs 2020 haben wir also einen Prognosetreffer gelandet. Ehrlicherweise zählte diese These zu den „einfacheren“ des vergangenen Jahres. Schließlich wechseln sich an der Börse Phasen mit niedriger Volatitlität und Perioden mit höheren Schwankungen regelmäßig ab. Gerade in Bezug auf die Volatilität gibt es also „eine Rückkehr zum Mittelwert“. Doch war das FX-Jahr 2020 wirklich so extrem, wie es sich in der subjektiven Wahrnehmung anfühlt? Zwischen den beiden Extrempolen des Jahres lagen gut 15 US-Cents. Damit war die Jahresschwankungsbreite zwar doppelt so hoch wie im Vorjahr, aber lediglich auf Augenhöhe mit den Hoch-Tief-Spannen der vorangegangenen fünf Jahre.

Bemerkenswerte „high wave“-Kerze
Bereits der Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt also, dass die Volatilität in den zurückliegenden 12 Monaten – auch wenn es sich möglicherweise anders anfühlt – keinesfalls extrem hoch ausfiel. So wird beispielsweise die durchschnittliche Jahreshandelsspanne der letzten 45 Jahre von gut 0,18 USD deutlich verfehlt. Apropos geringe Schwankungsbreite: Die fundamentalen Prognosen des Währungspaars EUR/USD fallen für das kommende Jahr eher unspektakulär aus. So prognostizieren die 60 an der aktuellen Reuters FX-Poll teilnehmenden Banken auf Sicht der kommenden 12 Monate im Durchschnitt eine EUR/USD-Notierung von 1,23 USD. Auffallend ist die geringe Abweichung zum Vorjahresprognosewert von 1,20 USD. Dabei sagen lediglich drei Institute einen Jahresschlusskurs 2021 von kleiner als 1,15 USD voraus, während nur neun Banken auf 12-Monats-Sicht eine EUR/USD-Notiz von größer als 1,25 USD prognostizieren. Damit geht eine überwältigende Mehrheit von 80 % der teilnehmenden Institute von einer engen Range um das aktuelle Kursniveau aus – nicht die schlechteste Basis für eine größere Kursbewegung in EUR/USD im neuen Jahr. Überraschungspotential – und zwar auf beiden Seiten – ist zumindest gegeben.


Höheres Tief dokumentiert Gezeitenwandel
Da das Glück bekanntermaßen denjenigen (Investor) bevorzugt, der darauf vorbereitet ist, werden wir Ihnen die wichtigsten Schlüsselmarken aufzeigen, an denen sich dieses FX-Überraschungspotential entladen könnte. Dabei möchten wir Anlegern einen möglichen Währungsfahrplan für das Jahr 2021 aufzeigen. Mit Hilfe dieses Leitfadens sollten Devisenanleger damit für die Herausforderungen der kommenden 12 Monate gewappnet sein. Wie Sie es von uns gewohnt sind, treten wir – auch in Brexit-Zeiten – dem ehemaligen britischen Premierminister Toni Blair entgegen, der einmal sagte: „Ich mache keine Vorhersagen. Ich habe nie und ich werde nie!“ Als Ausgangspunkt wählen wir traditionell den Blick auf den Jahreschart des Währungspaars EUR/USD. In der höchsten aller Zeitebenen steht nach zwei roten Kerzen erstmals wieder eine weiße Jahreskerze zu Buche. Das „reversal“ der letzten 12 Monate nährt trotz eines um Haaresbreite verpassten „bullish engulfing“ die Hoffnung auf Ausprägung eines höheren Tiefs. Nach den beiden Tiefs der Jahre 2016/17 bei gut 1,03 USD signalisiert das höhere Low von 2020 (1,0635 USD) den abebbenden Verkaufsdruck sowie den laufenden Gezeitenwandel (siehe Chart).

1,20 USD: Kreuzwiderstand aus dem Lehrbuch
Der hohe Zeithorizont unterstreicht zudem die Bedeutung der Barrieren bei rund 1,20 USD. Während der letzten 20 Jahre stieß das Währungspaar in diesem Dunstkreis immer wieder auf Widerstand bzw. auf Unterstützung. Eine Reihe von hier ausgebildeten, markanten Dochten bzw. Lunten dokumentiert den Signalcharakter des angeführten Schlüssellevels. Im Zusammenspiel mit dem Basisabwärtstrend seit 2008 (auf Jahresbasis akt. bei 1,2207 USD bzw. ab Januar bei 1,1932 USD) entsteht hier sogar ein idealtypischer Kreuzwiderstand. Abgerundet wird die hier bestehende Kumulationszone durch ein Fibonacci-Cluster aus dem 50%-Retracement des gesamten Hausseimpulses von 2000 bis 2008 (1,2131 USD) sowie der 50%-Korrektur der letzten EUR-Abwärtsbewegung von 2014 bis 2017 (1,2166 USD). In der Summe können Anleger deren Bedeutung für die weitere Kursentwicklung praktisch nicht überschätzen. Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass auf der FX-Seite 12 Jahre alte Trends gebrochen werden. Ein erfolgreicher Befreiungsschlag besitzt allerdings noch eine weitere Dimension: Im langfristigen Kontext könnte die Kursentwicklung seit 2008 dann als trendbestätigende Flagge interpretiert werden! Damit würde das Szenario einer EUR-Bodenbildung deutlich an Konturen gewinnen.

Flagge: Katalysator der EUR-Bodenbildung
Letztlich würde eine nach oben aufgelöste Konsolidierungsflagge den EUR-Optimisten ein wichtiges Argument an die Hand geben. Im nächsten Schritt möchten wir die Zeitebene sukzessive herunterbrechen – eine Vorgehensweise, die wir auch unterjährig sehr zu schätzen wissen und regelmäßig anwenden. Wenn es noch eines Beweises für die Relevanz der Schlüsselmarke bei 1,20 USD bedurft hätte, der Quartalschart liefert ihn – und zwar in doppelter Hinsicht. Zum einen verläuft die Glättungslinie der letzten 38 Quartale (akt. bei 1,1988 USD) und untermauert damit ein weiteres Mal den Widerstandscharakter des Signallevels bei 1,20 USD (siehe Chart). Zunächst ging die Schwankungsbreite in den letzten drei Monaten spürbar zurück. Doch jüngst wurde ein neues Jahreshoch (1,2177 USD) erreicht. Ein Sprung über das Vorquartalshoch bzw. ein Schlusskurs auf Jahreshoch – verbunden mit einer nachhaltigen Rückeroberung des langfristigen Durchschnitts – würden die Ambitionen der EUR-Bullen zusätzlich unterstreichen. Lohn der Mühen wäre im Erfolgsfall ein Anlauf auf das Mehrjahreshoch von Anfang 2018 bei 1,2555 USD. Jenseits dieser Marke wäre sogar eine langfristige EUR-Bodenbildung Realität.

Untersch. Zeitebenen - die gleichen Botschaften
Die Kursentwicklung des Währungspaars EUR/USD liefert derzeit ein absolutes Lehrbuchbeispiel für unsere systematische Herangehensweise, unterschiedliche Zeitebenen miteinander zu verknüpfen. Nachdem die hohen Zeitperioden bereits „Hand in Hand“ gingen, unterstreicht die Analyse des Monatscharts die wichtigsten Schlüsselmarken nochmals. So zollt die europäische Einheitswährung der Marke von 1,20 USD seit vier Monaten Respekt. Damit hält der Euro zum Greenback gleichzeitig im Bereich des seit dem Rekordhoch von 2008 bei gut 1,60 USD bestehenden Baissetrends inne. Die Signalmarke in Form des 2018er-Hochs bei 1,255 USD wird wiederum gleich dreifach untermauert: Zusammen mit zwei unterschiedlichen Fibonacci-Retracements (1,2516/1,2597 USD) sowie der 200-Monats-Linie (akt. bei 1,2621 USD) entsteht hier eine massive Widerstandszone (siehe Chart). Jenseits dieser Hürden könnten Anleger dann – aufgrund höherer Tief- und höherer Hochpunkte – gemäß der Dow-Theorie von einem neuen EUR-Aufwärtstrend ausgehen. Vorher sorgt aber bereits ein Spurt über das Jahreshoch von 2020 (1,2011 USD) bzw. das 2012er-Jahrestief (1,2040 USD) per Monatsschlusskurs für einen „game changer“, denn dann wäre der 12 Jahre alte Abwärtstrend endgültig Geschichte (Fortsetzung morgen).

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Liebe Leser, in den letzten Jahren hatten wir bei unserer Währungsprognose aufgrund des seit 2008 bestehenden Basisabwärtstrends stets den trendfolgenden Charakter der Technischen Analyse in den Mittelpunkt gerückt. Schließlich bildet die Fortsetzung eines etablierten Trends das Grundgerüst unserer Analysemethode, während die Trendwende (zunächst) lediglich einen Nebenkriegsschauplatz darstellt. Die Fortschreibung des über 12 Jahre alten Trends „pro US-Dollar“ war somit gleichermaßen logisch wie konsequent. Doch gilt dieses Basisszenario auch im Jahr 2021? Ohne zu viel vorwegzunehmen: Seit dem erwarteten, und aus unserer Sicht finalen EUR-Tief vom März bei 1,0635 USD, setzten wir uns intensiv mit einer Trendwende beim Währungspaar EUR/USD auseinander. Aus Sicht der europäischen Einheitswährung ist ein nachhaltiger Trendbruch eines der ganz großen Ziele des neuen Jahres! Aber starten wir zunächst mit einer kleinen Rückblende: Der Investmentjahrgang 2020 war ohne Frage ein ganz besonderer: Der Bedarf des Autors dieser Zeilen an noch nie dagewesenen und zuvor kaum vorstellbaren Ereignissen, wurde in den vergangenen 12 Monaten mehr als gedeckt. Auch am Devisenmarkt findet dieser besondere Charakter seinen Niederschlag.
EUR/USD (Annually)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart EUR/USD
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Volatilität: Rückkehr zum Mittelwert
Vor Jahresfrist betonten wir die extrem geringe High-Low-Spanne des Jahres 2019, denn zwischen dem damaligen Jahreshoch bei 1,1573 USD und dem Jahrestief bei 1,0878 USD lagen weniger als 7 US-Cents. Wie spektakulär unspektakulär diese Handelsspanne im historischen Kontext ausfiel, unterstreicht die Rückspiegelbetrachtung zurück bis Mitte der 1970er-Jahre. Keine 12-Monats-Periode seit 1974 wies eine geringere Schwankungsbreite auf! Mit unserer Überschrift „Die Vola ist tot, lang lebe die Vola“ sowie der Vorhersage eines deutlich schwankungsintensiveren Währungsjahrgangs 2020 haben wir also einen Prognosetreffer gelandet. Ehrlicherweise zählte diese These zu den „einfacheren“ des vergangenen Jahres. Schließlich wechseln sich an der Börse Phasen mit niedriger Volatitlität und Perioden mit höheren Schwankungen regelmäßig ab. Gerade in Bezug auf die Volatilität gibt es also „eine Rückkehr zum Mittelwert“. Doch war das FX-Jahr 2020 wirklich so extrem, wie es sich in der subjektiven Wahrnehmung anfühlt? Zwischen den beiden Extrempolen des Jahres lagen gut 15 US-Cents. Damit war die Jahresschwankungsbreite zwar doppelt so hoch wie im Vorjahr, aber lediglich auf Augenhöhe mit den Hoch-Tief-Spannen der vorangegangenen fünf Jahre.
EUR/USD (Annually)
Quelle: CQG, HSBC²
Bemerkenswerte „high wave“-Kerze
Bereits der Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt also, dass die Volatilität in den zurückliegenden 12 Monaten – auch wenn es sich möglicherweise anders anfühlt – keinesfalls extrem hoch ausfiel. So wird beispielsweise die durchschnittliche Jahreshandelsspanne der letzten 45 Jahre von gut 0,18 USD deutlich verfehlt. Apropos geringe Schwankungsbreite: Die fundamentalen Prognosen des Währungspaars EUR/USD fallen für das kommende Jahr eher unspektakulär aus. So prognostizieren die 60 an der aktuellen Reuters FX-Poll teilnehmenden Banken auf Sicht der kommenden 12 Monate im Durchschnitt eine EUR/USD-Notierung von 1,23 USD. Auffallend ist die geringe Abweichung zum Vorjahresprognosewert von 1,20 USD. Dabei sagen lediglich drei Institute einen Jahresschlusskurs 2021 von kleiner als 1,15 USD voraus, während nur neun Banken auf 12-Monats-Sicht eine EUR/USD-Notiz von größer als 1,25 USD prognostizieren. Damit geht eine überwältigende Mehrheit von 80 % der teilnehmenden Institute von einer engen Range um das aktuelle Kursniveau aus – nicht die schlechteste Basis für eine größere Kursbewegung in EUR/USD im neuen Jahr. Überraschungspotential – und zwar auf beiden Seiten – ist zumindest gegeben.
EUR/USD (Annually)
Quelle: CQG, HSBC²
5-Jahreschart EUR/USD
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Höheres Tief dokumentiert Gezeitenwandel
Da das Glück bekanntermaßen denjenigen (Investor) bevorzugt, der darauf vorbereitet ist, werden wir Ihnen die wichtigsten Schlüsselmarken aufzeigen, an denen sich dieses FX-Überraschungspotential entladen könnte. Dabei möchten wir Anlegern einen möglichen Währungsfahrplan für das Jahr 2021 aufzeigen. Mit Hilfe dieses Leitfadens sollten Devisenanleger damit für die Herausforderungen der kommenden 12 Monate gewappnet sein. Wie Sie es von uns gewohnt sind, treten wir – auch in Brexit-Zeiten – dem ehemaligen britischen Premierminister Toni Blair entgegen, der einmal sagte: „Ich mache keine Vorhersagen. Ich habe nie und ich werde nie!“ Als Ausgangspunkt wählen wir traditionell den Blick auf den Jahreschart des Währungspaars EUR/USD. In der höchsten aller Zeitebenen steht nach zwei roten Kerzen erstmals wieder eine weiße Jahreskerze zu Buche. Das „reversal“ der letzten 12 Monate nährt trotz eines um Haaresbreite verpassten „bullish engulfing“ die Hoffnung auf Ausprägung eines höheren Tiefs. Nach den beiden Tiefs der Jahre 2016/17 bei gut 1,03 USD signalisiert das höhere Low von 2020 (1,0635 USD) den abebbenden Verkaufsdruck sowie den laufenden Gezeitenwandel (siehe Chart).
EUR/USD (Annually)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
1,20 USD: Kreuzwiderstand aus dem Lehrbuch
Der hohe Zeithorizont unterstreicht zudem die Bedeutung der Barrieren bei rund 1,20 USD. Während der letzten 20 Jahre stieß das Währungspaar in diesem Dunstkreis immer wieder auf Widerstand bzw. auf Unterstützung. Eine Reihe von hier ausgebildeten, markanten Dochten bzw. Lunten dokumentiert den Signalcharakter des angeführten Schlüssellevels. Im Zusammenspiel mit dem Basisabwärtstrend seit 2008 (auf Jahresbasis akt. bei 1,2207 USD bzw. ab Januar bei 1,1932 USD) entsteht hier sogar ein idealtypischer Kreuzwiderstand. Abgerundet wird die hier bestehende Kumulationszone durch ein Fibonacci-Cluster aus dem 50%-Retracement des gesamten Hausseimpulses von 2000 bis 2008 (1,2131 USD) sowie der 50%-Korrektur der letzten EUR-Abwärtsbewegung von 2014 bis 2017 (1,2166 USD). In der Summe können Anleger deren Bedeutung für die weitere Kursentwicklung praktisch nicht überschätzen. Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass auf der FX-Seite 12 Jahre alte Trends gebrochen werden. Ein erfolgreicher Befreiungsschlag besitzt allerdings noch eine weitere Dimension: Im langfristigen Kontext könnte die Kursentwicklung seit 2008 dann als trendbestätigende Flagge interpretiert werden! Damit würde das Szenario einer EUR-Bodenbildung deutlich an Konturen gewinnen.
EUR/USD (Annually)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Flagge: Katalysator der EUR-Bodenbildung
Letztlich würde eine nach oben aufgelöste Konsolidierungsflagge den EUR-Optimisten ein wichtiges Argument an die Hand geben. Im nächsten Schritt möchten wir die Zeitebene sukzessive herunterbrechen – eine Vorgehensweise, die wir auch unterjährig sehr zu schätzen wissen und regelmäßig anwenden. Wenn es noch eines Beweises für die Relevanz der Schlüsselmarke bei 1,20 USD bedurft hätte, der Quartalschart liefert ihn – und zwar in doppelter Hinsicht. Zum einen verläuft die Glättungslinie der letzten 38 Quartale (akt. bei 1,1988 USD) und untermauert damit ein weiteres Mal den Widerstandscharakter des Signallevels bei 1,20 USD (siehe Chart). Zunächst ging die Schwankungsbreite in den letzten drei Monaten spürbar zurück. Doch jüngst wurde ein neues Jahreshoch (1,2177 USD) erreicht. Ein Sprung über das Vorquartalshoch bzw. ein Schlusskurs auf Jahreshoch – verbunden mit einer nachhaltigen Rückeroberung des langfristigen Durchschnitts – würden die Ambitionen der EUR-Bullen zusätzlich unterstreichen. Lohn der Mühen wäre im Erfolgsfall ein Anlauf auf das Mehrjahreshoch von Anfang 2018 bei 1,2555 USD. Jenseits dieser Marke wäre sogar eine langfristige EUR-Bodenbildung Realität.
EUR/USD (Quarterly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Untersch. Zeitebenen - die gleichen Botschaften
Die Kursentwicklung des Währungspaars EUR/USD liefert derzeit ein absolutes Lehrbuchbeispiel für unsere systematische Herangehensweise, unterschiedliche Zeitebenen miteinander zu verknüpfen. Nachdem die hohen Zeitperioden bereits „Hand in Hand“ gingen, unterstreicht die Analyse des Monatscharts die wichtigsten Schlüsselmarken nochmals. So zollt die europäische Einheitswährung der Marke von 1,20 USD seit vier Monaten Respekt. Damit hält der Euro zum Greenback gleichzeitig im Bereich des seit dem Rekordhoch von 2008 bei gut 1,60 USD bestehenden Baissetrends inne. Die Signalmarke in Form des 2018er-Hochs bei 1,255 USD wird wiederum gleich dreifach untermauert: Zusammen mit zwei unterschiedlichen Fibonacci-Retracements (1,2516/1,2597 USD) sowie der 200-Monats-Linie (akt. bei 1,2621 USD) entsteht hier eine massive Widerstandszone (siehe Chart). Jenseits dieser Hürden könnten Anleger dann – aufgrund höherer Tief- und höherer Hochpunkte – gemäß der Dow-Theorie von einem neuen EUR-Aufwärtstrend ausgehen. Vorher sorgt aber bereits ein Spurt über das Jahreshoch von 2020 (1,2011 USD) bzw. das 2012er-Jahrestief (1,2040 USD) per Monatsschlusskurs für einen „game changer“, denn dann wäre der 12 Jahre alte Abwärtstrend endgültig Geschichte (Fortsetzung morgen).
EUR/USD (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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