Kurswechsel
Er ist einer der schillerndsten Akteure in der Rohstoffindustrie, der Selfmade-Milliardär Ivan Glasenberg. 1984 heuerte er als Junior-Trader für Kohle beim Rohstoffhändler Marc Rich + Co an. 1989 übernahm er die Leitung der Niederlassung in Hongkong und 1991 in Peking. Nach einigen innerbetrieblichen Verwerfungen wurde er 2002 zum Chef des weltgrößten und inzwischen umfirmierten Rohstoffhändlers Glencore. Seine Strategie war es, durch Akquisitionen zu wachsen. Dabei beschränkte er sich nicht auf den Erwerb von Minengesellschaften, sondern verleibte auch Schmelzhütten und Rohstoffvorkommen in sein Imperium ein. „Mit dem Kauf von günstigen Firmen wollen wir sicherstellen, dass wir immer genügend Rohstoffe zur Verfügung haben. Zudem können wir so die Erlöse eines Teils der Wertschöpfungskette selbst einnehmen“, erklärte er in einem Interview gegenüber dem Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz im Mai 2011. Neben Kupfer, Nickel und Zink zählen dem Magazin zufolge auch 270.000 Hektar Anbauflächen für Baumwolle, Mais und Zucker zu seinem Portfolio. Das entspricht rund der dreifachen Fläche Berlins. „Vom globalen Ölverbrauch gehen drei Prozent über die Handelskanäle von Glencore“, heißt es weiter in dem Bilanz-Artikel. Glasenbergs Strategie ging auf: Gemessen am Rohstoffindex S&P GSCITM Total Return Index haben sich die Rohstoffpreise von 2002 bis 2008 mehr als verdreifacht. Um die Expansion weiter zu finanzieren, ging Glencore am 19. Mai 2011 an die Börse und machte Glasenberg zum Milliardär. Sein größter Coup war allerdings 2012 die Fusion mit Xstrata zu einem der größten Rohstoffkonzerne der Welt.
Folgenschwerer Preisverfall
Den Emissionspreis von 530 britischen Pence hat die Glencore-Aktie seit dem Börsengang allerdings nie überschritten. Vielmehr verlor sie seither mehr als drei Viertel (siehe Chart). Vor allem in den vergangenen Tagen kam die Aktie noch einmal unter Druck. Schuld daran war der tiefe Fall der Rohstoffpreise. Inzwischen hat Glencore einem Bericht auf Bloomberg vom 7.9. Schulden in Höhe von rund 30 Milliarden US-Dollar angehäuft. Einige Hedgefonds und andere Großaktionäre zogen vor einigen Wochen die Reißleine. „Nach Gesprächen mit Aktionären haben wir entschieden, die Bilanz wasserdicht zu machen“, sagte Glasenberg Anfang September in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Der Restrukturierungsplan sieht vor, die Schulden bis Ende 2016 um zehn Prozent zu senken. Dazu sind zum einen eine Kapitalerhöhung in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar und zum anderen der Verkauf von Vermögensteilen geplant. Glasenbergs Image ist angekratzt. Statt wie gewohnt die Richtung selbst zu diktieren, wird er nun von den Anteilseignern gelenkt.
Aufschlag bei der Zinszahlung
Die bevorstehende Restrukturierung bietet Investoren eine interessante Investmentmöglichkeit in Form einer HVB 3,40 % Crelino Anleihe (ISIN DE000HV5LZG5), bezogen auf die Glencore International AG. Der Anleihe liegt nicht wie bei den meisten strukturierten Produkten die Aktie des Rohstoffkonzerns zugrunde. Vielmehr ist bei der Crelino-Anleihe die Kreditwürdigkeit entscheidend. Genau genommen gilt: Investoren bekommen an den festgelegten Zinszahlungstagen den jährlichen Zins von 3,40 Prozent p. a., bezogen auf den Nennbetrag, ausbezahlt. Zum Vergleich: Eine Euro-Anleihe von Glencore International mit einer vergleichbaren Laufzeit bietet aktuell nur 2,88 Prozent p. a. (Stand: 21. September 2015). Zudem wird am Laufzeitende nach fünf Jahren der Nennbetrag zu 100 Prozent zurückgezahlt. Einzige Voraussetzung ist: Während der Laufzeit tritt beim Referenzschuldner, also der Glencore International AG, kein Kreditereignis ein. Hierzu zählen unter anderem jede Form von Insolvenz-, Konkurs-, Liquidations- oder Vergleichsverfahren sowie Nichtzahlung oder Restrukturierung von Verbindlichkeiten.
Verlustrisiko bei Kreditereignis
Tritt während der Laufzeit jedoch ein Kreditereignis ein, werden die weiteren Zinszahlungen eingestellt. Die Rückzahlung erfolgt in diesem Fall zum Kreditereignis-Rückzahlungsbetrag. Dieser kann deutlich unter dem ursprünglichen Nennbetrag von 1.000 Euro je Anleihe liegen. Im ungünstigsten Fall kommt es zum Totalverlust. Beim Börsengang wurden Lock-up-Perioden von bis zu fünf Jahren für Glasenberg und zahlreiche Glencore-Partner vereinbart. Angesichts des derzeitigen Aktienkurses dürfte die Motivation des Managements außerordentlich hoch sein, Zahlungsschwierigkeiten zu vermeiden und den Rohstoffkonzern wieder in eine glanzvollere Zeit zu führen.
Hinweis: Die Crelino-Anleihe ist eine Schuldverschreibung der UniCredit Bank AG. Bei Insolvenz, also Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung, drohen hohe Verluste bis hin zum Totalverlust.
HVB 3,40 % CRELINO ANLEIHE | |
ISIN/WKN | DE000HV5LZG5/HV5LZG |
Basiswert | Kreditwürdigkeit der Glencore International AG |
Nennbetrag | EUR 1.000,- |
Ausgabetag | 13.10.2015 |
Rückzahlungstermin | 20.10.2020 |
Zinssatz p.a. | 3,40 % |
Ausgabepreis | 101 %* |
Zeichnungsfrist | bis 09.10.2015 (14:00) ** |
* inklusive eines Ausgabeaufschlags von 1,00 % ** vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung Stand: 21.9.2015 |
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Weitere Informationen unter: onemarkets.de/HV5LZG |
Bildnachweis:
- iStock: li jingwang, kotomiti, Thomas Vogel
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