08.02.2023 09:17

LBBW Kapitalmärkte Daily: Heute keine Konjunkturdaten

Nachrichtenlage: Mikro, kein Makro


Das heutige Kalenderblatt mit den potentiell die Finanzmärkte bewegenden Konjunkturdaten ist komplett leer. Insofern haben wir den Kopf frei, uns mit anderen Dingen zu beschäftigen. Beispiel: Die derzeitige Unternehmensberichtssaison wird heute eifrig fortgesetzt. Zu Wort melden sich unter anderem TotalEnergies, Vattenfall, Metro, Deutsche Börse und Walt Disney. Darüber hinaus haben wir Gelegenheit, die Nachrichten des gestrigen Tages Revue passieren zu lassen. Gemeldet wurde, die Industrieproduktion Deutschlands sei im Dezember im Vormonatsvergleich um 3,1% rückläufig gewesen. In den energieintensiven Branchen betrug der Rückgang mehr als 6%. Der Euro- / US-Dollar-Wechselkurs fiel zunächst unter die Marke von 1,07 USD, berappelte sich dann im weiteren Handelsverlauf. Trotz alledem: So niedrig wie jetzt notierte die Gemeinschaftswährung einen geschlagenen Monat nicht.

USA: Sowohl Powell als auch Biden über Nacht „auf Sendung“


Am gestrigen Abend europäischer Zeit äußerte sich US-Notenbankchef Powell zur weiteren Geldpolitik seines Hauses. Den für die Zeit Richtung Jahresende von vielen erhofften Leitzinssenkungen erteilte Powell keine explizite Absage, was die Finanzmarktteilnehmer beruhigte. Der S&P 500 beendete den Handelstag mit einem Plus von 1,3%. Dabei hatte Powell in seiner Rede davon gesprochen, „geduldig“ sein zu müssen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Der derzeitige Pfad in Richtung höherer Leitzinsen könnte länger beschritten werden, als dies die Märkte aktuell antizipieren. US-Staatsanleihen liegen aktuell auf ähnlichem Niveau wie vor Powells Rede. Gegen Morgen unserer Zeit lieferte US-Präsident Joe Biden seine turnusgemäße „Rede zur Lage der Nation“: Rechenschaft vor beiden Kammern des Kongresses. Ein wichtiges Thema hierbei dieses Mal: der „IRA“, der „Inflation Reduction Act“, ein gewaltiges Steuer- und Subventionspaket, um u. a. Finanzströme in Milliardenhöhe in Richtung „Grün“ zu schleusen. Nebeneffekt: eine erhöhte Attraktivität der Vereinigten Staaten für international fluides Kapital. Genau hierauf wird heute Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag antworten, im Rahmen einer Regierungserklärung. Morgen beginnt ein EU-Sondergipfel in Brüssel. Hier soll eine adäquate Antwort Europas gefunden werden auf den „IRA“. Olaf Scholz will die Strategie der Bundesregierung in diesem Zusammenhang erläutern. Auf die rhetorische Überzeugungskraft dürfen wir gespannt sein.



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