08.03.2023 09:29

LBBW Kapitalmärkte Daily: Zinserhöhungen gehen weiter

Powell öffnet Tür für großen Zinsschritt


Der Präsident der US-Notenbank, Jerome Powell, legte gestern vor dem Bankenausschuss des US-Senats seinen Rechenschaftsbericht ab. Der oberste Währungshüter zeigte dabei seine Bereitschaft, das Tempo der geldpolitischen Straffung gegebenenfalls wieder zu beschleunigen. Die aktuelle Wirtschaftsentwicklung lege zudem ein höheres Gipfelniveau nahe, als man dies bisher erwartet habe. Grundsätzlich entscheide die US-Notenbank weiterhin "von Sitzung zu Sitzung" über das erforderliche Maß weiterer Zinsanhebungen. Die gestrigen Äußerungen des Notenbankpräsidenten erhöhen weiter das Maß an Unsicherheit über die US-Leitzinsentwicklung in den kommenden Monaten. Auf der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses Anfang Februar war die Botschaft noch relativ klar: Es wird in Schritten in Höhe von 0,25 %-Punkten zum Zielgipfel gehen. Der überraschend robuste Start der US-Wirtschaft ins neue Jahr und Zweifel an einer zügigen Entspannung an der Inflationsfront haben den Handlungsdruck auf die US-Währungshüter jedoch wieder erhöht. Es erscheint nun wahrscheinlich, dass die US-Notenbank ihr Zielband für den Tagesgeldsatz in der Spitze höher hieven wird als die im Dezember von ihr avisierten 5,00 % bis 5,25 %. Ob die US-Währungshüter auf der anstehenden Sitzung am 22. März zu einem Zinsschritt um 25 oder 50 Basispunkten greifen, dürfte ganz wesentlich von der Veröffentlichung von zwei Makro-Datenpunkten abhängen, nämlich den US-Arbeitsmarktbericht für Februar (10.03) und den Konsumentenpreisindex für denselben Monat (14.03). Die Sorgen der Kapitalmarktteilnehmer vor einem größeren Zinsschritt der US-Notenbank dürften hauptursächlich für den gestrigen Rücksetzer am US-Aktienmarkt gewesen sein. Der Kurs des Euro fiel nach dem Rechenschaftsbericht unter die Marke von 1,06 US-Dollar. Wir haben Ende letzter Woche unsere Prognose für die Entwicklung der US-Leitzinsen um einen halben Prozentpunkt nach oben angepasst. Nach unserer geänderten Prognose wird das Zielband für den Tagesgeldsatz per Mitte dieses Jahres auf 5,25 % bis 5,50 % lauten. Auch gehen wir nicht mehr davon aus, dass die US-Währungshüter in der zweiten Hälfte dieses Jahres zu Leitzinssenkungen schreiten werden.

ADP-Arbeitsmarktbericht im Fokus


Angesichts der Zinssorgen dürfte dem heute zur Veröffentlichung anstehenden Arbeitsmarktbericht des Personaldienstleistungsunternehmens ADP besondere Aufmerksamkeit sicher sein. Die Kapitalmarktteilnehmer erhoffen sich Hinweise darauf, wie der offizielle Arbeitsmarktbericht des US-Arbeitsministeriums ausfallen könnte. Doch Obacht: Im Januar führte der ADP-Bericht in die Irre. Während gemäß ADP-Bericht die US-Privatwirtschaft im Januar lediglich 106 Tausend neue Stellen schuf, wies der Bericht des US-Arbeitsministeriums einen Beschäftigungsanstieg von 433 Tausend aus!



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