03.06.2019 10:30
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MÄRKTE AM MORGEN | Handelskrieg drückt DAX und S&P500 weiter nach unten

Der DAX ist am Freitag um 1,5 Prozent auf 11.726,8 Punkte eingeknickt und notierte damit auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang April. US-Präsident Donald Trump hat völlig überraschend Strafzölle auf mexikanische Produkte angekündigt, um die Regierung dazu zu bewegen, stärker gegen illegale Migration vorzugehen.

Der DAX ist am Freitag um 1,5 Prozent auf 11.726,8 Punkte eingeknickt und notierte damit auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang April. US-Präsident Donald Trump hat völlig überraschend Strafzölle auf mexikanische Produkte angekündigt, um die Regierung dazu zu bewegen, stärker gegen illegale Migration vorzugehen. Das hat die ohnehin zunehmenden Konjunktursorgen der Investoren weiter geschürt.

Größter Verlierer im DAX war die Wirecard-Aktie mit einem Rückgang um 8,7 Prozent nach einem kritischen Bericht des „Handelsblatt.“ Kräftige Verluste verbuchten auch Zykliker, wie ThyssenKrupp, Covestro und Daimler. Das Papier von Bayer ist um 2,7 Prozent eingebrochen. Der Landkreis Los Angeles hat die Bayer-Tochter Monsanto wegen angeblich vor Jahrzehnten entstandenen Umweltschäden verklagt. Hingegen waren defensive Aktien, wie Vonovia, E.ON und RWE, bei Investoren gefragt.

Um 1,3 Prozent hat der S&P500 nachgegeben und notiert mit 2.752,0 Punkten in der Nähe des Drei-Monats-Tiefs. Noch etwas stärker als der Gesamtmarkt sind die Technologie-Werte, wie Amazon, Apple, Microsoft und Facebook unter die Räder gekommen.

Alphabet droht Kartellverfahren

Laut Medienberichten will das US-Justizministerium den Internetriesen Alphabet wegen möglicher Verstöße gegen Wettbewerbsregeln unter die Lupe nehmen. Bei dem Verfahren solle dem Verdacht nachgegangen werden, dass die Tochter Google bei den Ergebnissen ihrer Suchmaschine eigene Geschäfte bevorzuge.

Infineon strebt US-Akquisition an

Der DAX sinkt vorbörslich auf 11.645 Punkte. Neben dem Handelskrieg belasten Sorgen um den Fortbestand der großen Koalition in Deutschland, sowie die Konfrontation zwischen Italien und der EU den Markt. Trump streicht Indien Vergünstigungen beim Handel. Am 5. Juni wird Indiens Sonderbehandlung im Rahmen eines Handelsprogramms für Entwicklungsländer beendet, da das Land den USA keinen „gerechten und angemessenen“ Zugang zu seinen Märkten gewähre.

Infineon will für rund 10 Mrd. Dollar den US-Wettbewerber Cypress Semiconductor übernehmen. Bis 2022 sind Kostensynergien von jährlich 180 Mio. Euro geplant. Die Infineon-Aktie bricht um vier Prozent ein und ist damit der größte Verlierer im DAX. Der Luftfahrtverband IATA senkt die Gewinnprognose für 2019 um mehr als 20 Prozent auf umgerechnet 28 Mrd. Dollar. Das Lufthansa-Papier fällt um 0,5 Prozent.

Wegen der zunehmenden Konjunktursorgen sinkt der Brent-Preis auf 61,2 Dollar je Barrel, das ist ein Vier-Monats-Tief. Hingegen steigt der Goldpreis auf 1.311,5 Dollar je Unze.

Die englische Researchfirma IHS Markit veröffentlicht um 9.55 Uhr den Einkaufsmanagerindex für die Industrie Deutschlands, um 10 Uhr folgt jener für die Euro-Zone. Der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie wird ebenso um 16 Uhr bekanntgegeben, wie die Daten zu den Bauausgaben.

Hier geht es zu den wichtigsten Wirtschafts- und Unternehmensterminen der Woche: Termine der Woche

Quelle

BNP Paribas ist mit mehr als 190.000 Mitarbeitern in 74 Ländern vertreten, davon fast die Hälfte in den vier Heimatmärkten Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg beschäftigt.

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