18.12.2015 11:29
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Volkswirtschaft Euroraum: Das 150 Mrd. Euro-Konjunkturpaket


Die umfassenden Maßnahmen der Europäischen Zentralbank seit dem Höhepunkt der Euro-Schuldenkrise 2011/12 haben zu einer deutlichen Entspannung an den Rentenmärkten beigetragen. Der Zinsrückgang betrifft aber nicht nur die Krisenstaaten, sondern alle Länder in der Europäischen Währungsunion (EWU). Die verbesserten staatlichen Finanzierungsbedingungen stellen ein Konjunkturpaket dar, denn die Staaten haben dadurch die Möglichkeit mehr auszugeben oder aber Einsparungen müssen nicht im geplanten Umfang durchgeführt werden.

Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Effekte auf die staatliche Finanzlage, die aber nicht Gegenstand dieser Analyse sind. Rückblickend auf die Jahre 2012 bis 2014 gab es im Euroraum eine jährliche Zinsersparnis von 3,0 Mrd. Euro, 17,5 Mrd. Euro und 46,0 Mrd.

Euro. Für dieses Jahr ist mit einem Betrag von 85,8 Mrd. Euro zu rechnen. Das Konjunkturpaket über die verbesserten Finanzierungsbedingungen, d.h. die kumulierte Zinsersparnis seit 2012 liegt damit bei 152 Mrd. Euro. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt von 2014 sind dies allerdings nur 1,5%. In den betrachteten EWU-Ländern liegt dieser Anteil zwischen 3,6% (Italien) und 1,0% (Deutschland). Von einem starken Konjunkturpaket kann daher nicht die Rede sein, zumal sich der Betrag auf vier Jahre verteilt.

Die staatliche Zinsersparnis ist zwar kein starkes Konjunkturpaket, es stellt aber in allen Ländern einen substantiellen Beitrag zur Haushaltssanierung dar. Dabei sind die Unterschiede innerhalb der EWU stärker ausgeprägt als zuvor bei der Verwendung des BIP als Vergleichsmaßstab. Wenn das Haushaltsdefizit im Ausgangsjahr (2011) zu Grunde gelegt wird, erreicht die kumulierte Zinsersparnis im Euroraum einen Anteil von 36 %. In Deutschland liegt dieser Anteil sogar bei 123% und in Italien bei 102%. Den geringsten Impuls in dieser Betrachtung für den Staatshaushalt haben Frankreich und Spanien mit jeweils 24%.


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