Ausblick 2020: Euro stabilisiert sich
Es war kein einfaches Jahr 2019 für den Euro. Dabei war einer der wichtigsten Belastungsfaktoren die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Euroland. Insbesondere die EWU-Schwergewichte Deutschland und Italien bremsten die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Euroland. Neben der schwachen realwirtschaftlichen Entwicklung war der zweite wichtige Belastungsfaktor die erneute geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank in der zweiten Jahreshälfte.
Für den Euro ist es aber bislang bei einer leichten Abwertung geblieben. So hat der handelsgewichtete Euro-Wechselkurs seit Jahresbeginn nur 2 % eingebüßt. Ein Absturz des Euro ist vor allem deswegen ausgeblieben, weil viele Zentralbanken 2019 ebenfalls die Geldpolitik gelockert haben. Allen voran die US-Notenbank, die nach Beendigung des Zinserhöhungszyklus nur eine kurze Pause eingelegt hat, um dann die Leitzinsen im Jahresverlauf 2019 deutlich zu senken. Der EUR-USD Wechselkurs startete in das Jahr mit 1,14 und lag Anfang Dezember bei 1,11.
Wir rechnen mit einer Stabilisierung des Euro im nächsten Jahr. Die grundlegenden Annahmen dabei sind: Erstens, die Europäische Währungsunion wird nicht in die Rezession abrutschen. Allerdings bei einem Wirtschaftswachstum in den vergangenen zwei Quartalen von jeweils 0,2 % qoq gibt es nicht viel Puffer, um negative Schocks abzufedern, bevor die Stagnationsgrenze erreicht ist. Unsere zweite Annahme ist, dass die Europäische Zentralbank keine weitere Lockerung der Geldpolitik im nächsten Jahr vornimmt.
Die Bäume wachsen aber für den Euro im nächsten Jahr nicht in den Himmel. Wirtschaftliche Stabilisierung in Europa und leicht steigende Zinsen am Kapitalmarkt helfen dem Euro sich zu fangen, mehr aber auch nicht. Der handelsgewichtete Euro-Wechselkurs dürfte bis zum Jahresende 2020 um gut 1 % zulegen und der EUR-USD Wechselkurs auf 1,12 nur leicht ansteigen.
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