MÄRKTE AM MORGEN | Investoren warten auf die Ergebnisse der EZB-Sitzung
Auf einer kleinen Berg- und Talfahrt war der DAX gestern, am Ende stand ein Plus von 0,1 Prozent zu Buche. Einerseits stützte die Erwartung, dass Fed-Chef Jerome Powell einen Zinssenkungszyklus einleiten könnte, den Markt. Andererseits fiel der US-Arbeitsmarktbericht von ADP schlecht aus, was auf den Index gedrückt hat. Für zusätzliche Verunsicherung hat gesorgt, dass die EU-Kommission wegen der hohen Staatsverschuldung Italiens ein Strafverfahren gegen das Land empfiehlt.
Zu den Gewinnern im DAX gehörte die SAP-Aktie, sie profitierte vom guten Ausblick des Wettbewerbers Salesforce. Hingegen hat Volkswagen um 1,3 Prozent nachgegeben. Der Konzern hat trotz des Sparkurses die Beschäftigungssicherung für die Kernmarke VW Pkw in Deutschland bis 2029 verlängert. Dennoch sollen 4.000 Stellen vor allem in der Verwaltung abgebaut werden, hingegen entstehen mindestens 2.000 neue mit Bezug zur Digitalisierung.
Der S&P500 ist um 0,8 Prozent gestiegen. Für Rückenwind sorgte die Aussage von Peter Navarro, dem Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, dass die US-Strafzölle gegen mexikanische Produkte noch vermieden werden könnten.
Ölpreis bricht nach US-Lagerdaten ein
In der vergangenen Handelswoche sind die US-Öllagervorräte um 6,8 Mio. Barrel gestiegen. Analysten hatten hingegen einen Rückgang vorhergesagt. Damit liegen die Vorräte auf dem höchsten Niveau seit August 2017 und gleichzeitig deutlich über dem Fünf-Jahres-Schnitt. Nach der Veröffentlichung der Daten ist der Brent-Preis eingeknickt, hat anschließend aber die Hälfte der Verluste wieder wettgemacht. Aktuell notiert Brent mit 60,7 Dollar je Barrel in der Nähe des Vier-Monats-Tiefs.
Fiat Chrysler zieht Übernahmeofferte für Renault zurück
Der DAX notiert vorbörslich bei 11.970 Punkten. Trump hat getwittert, dass es bei den Verhandlungen mit Mexiko bei Weitem nicht genügend Fortschritte gäbe. Bei einem Scheitern würden Strafzölle von fünf Prozent am kommenden Montag in Kraft treten.
Fiat Chrysler hat das Übernahmeangebot für Renault überraschend zurückgezogen, nachdem das Aufsichtsgremium des französischen Autobauers eine Entscheidung über eine mögliche Zustimmung zu dem Deal zum zweiten Mal verschoben hatte. Fiat machte den französischen Staat, der einen Anteil von 15 Prozent an Renault hält, für das Scheitern des Deals verantwortlich. Die Renault-Aktie bricht vorbörslich um zehn Prozent ein und belastet auch die Papiere von Daimler, BMW und Volkswagen.
Die Deutsche Börse hat angekündigt, dass es zum 24. Juni zu einigen Indexänderungen kommen wird. Wacker Chemie steigen aus dem MDAX ab und werden durch Grenke ersetzt. Zudem steigt Vossloh aus dem SDAX ab und wird durch Eckert & Ziegler ersetzt.
Der Goldpreis liegt bei 1.332,3 Dollar je Unze. Um 11 Uhr werden die Zahlen zum Wirtschaftswachstum der Euro-Zone für das erste Quartal bekanntgegeben. Die EZB veröffentlicht um 13.45 Uhr die Ergebnisse ihrer Sitzung, die Pressekonferenz mit EZB-Chef Mario Draghi startet um 14.30 Uhr. Investoren werden sie genau verfolgen.
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