Der Faktor „Zeit“ spielt beim Jahresausblick 2018 also eine entscheidende Rolle. Am Beispiel des Chartverlaufs des Stoxx Europe 600® wollen wir deshalb demonstrieren, wie Trendwenden am Aktienmarkt grundsätzlich vonstattengehen. Spiegelverkehrt zum Verhaltensmuster auf der Rentenseite läuft die untere Umkehr hier regelmäßig schnell und dynamisch ab. Dagegen zeichnet sich die obere Trendwende oftmals durch einen längeren Distributionsprozess aus. Letztlich ist dies das gleiche Argument, welches wir bei der Advance-/Decline-Linie angeführt haben. Um diesen Aspekt zu verdeutlichen, möchten wir die letzten Wendepunkte von 2000, 2003, 2007, 2009 und 2015 genauer unter die Lupe nehmen. Während die beiden unteren Umkehrmuster v-förmig abliefen, brachen die Notierungen bei den oberen Trendwenden nicht sofort nach unten weg. Vielmehr setzten sich die europäischen Standardwerte über einen längeren Zeitraum mit dem charttechnischen entscheidenden „Deckel“ bei 401/415 Punkten auseinander (siehe Chart 10). Konkret folgte auf das damalige Allzeithoch vom März 2000 (408 Punkte) ein weiteres Hoch im September (405 Punkte). Auch im Jahr 2007 kam es zur Ausprägung eines solchen „Echo-Hochs“. |