Wieder etwas Zuversicht
Wochenrückblick: Aufatmen an den Kapitalmärkten: endlich mal wieder eine Woche ohne neue Hiobsbotschaften. Auf die am Sonntag in Kraft getretenen zusätzlichen Zölle auf chinesische Exporte in die USA (15 % auf Güter im Volumen von 110 Mrd. US-Dollar) haben die Finanzmarktteilnehmer kaum reagiert. Das ifo Geschäftsklima und die Zahlen zum europäischen Wirtschaftsvertrauen bestätigten zwar, dass sich die Stimmung in den deutschen Unternehmen eintrübt, aber sie befindet sich nicht im freien Fall. Selbst die Handelsgespräche zwischen den USA und China sollen wieder aufgenommen werden. Grund genug für die Börsianer, wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft zu blicken. Dagegen kann am Anleihemarkt von Zuversicht nicht die Rede sein. Immer noch bewegen sich die Renditen für deutsche Staatsanleihen tief im Minus. Dies könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass die Finanzmärkte ihren Glauben an die Wirksamkeit immer neuer Maßnahmen der Europäischen Zentralbank verloren haben.
Aktien: In dieser Woche ist der Kalender an volkswirtschaftlichen Datenveröffentlichungen prall gefüllt. Über das Wochenende wurden bereits die Einkaufsmanagerindizes aus China gemeldet. Sie zeigen, dass sich das operative Umfeld der dortigen Unternehmen zumindest nicht weiter verschlechtert. Dementsprechend reagieren die Aktienmärkte stabil bis leicht positiv auf die Daten. Ein ähnliches Muster erwarten wir auch für die Einkaufsmanagerindizes, die im Laufe der Woche für zahlreiche andere globale Regionen gemeldet werden. In der Summe sollten diese Daten den Aktienmarkt stabilisieren. Von Unternehmensseite selber ist derzeit mit keinen geplanten Zahlenveröffentlichungen zu rechnen. Erst im Vorfeld der ab Mitte Oktober startenden Berichtssaison wird es hier wieder mehr Schlagzeilen geben. Den Aktienmärkten dürfte es in dieser Woche gelingen, die Kurskonsolidierung fortzuführen.
Renten: Die Äußerungen aus dem EZB Rat deuten darauf hin, dass es Uneinigkeit darüber gibt, welches Ausmaß die Lockerungsschritte am 12. September haben werden. Aus Marktsicht wird entscheidend sein, dass die EZB die Phantasie für weitere expansive Schritte in den kommenden Monaten aufrechterhalten kann. Nur dann kann sie einen deutlichen Rücksetzer im Markt vermeiden. Im Vorfeld der Sitzung erwarten wir keine grundsätzliche Veränderung der Stimmung bei Euroland-Anleihen, auch wenn vom US-Treasury-Markt eher etwas Gegenwind kommen sollte. Denn jenseits des Atlantiks sollten die Wachstumsdaten weiterhin stabil bleiben und dürften daher kaum eine Serie von Zinssenkungen rechtfertigen.
Rohstoffe/Währungen: Etwas zuversichtlichere Aktienmärkte und ein stärkerer Außenwert des US-Dollar sorgten dafür, dass der Goldpreis (in US-Dollar notiert) in der vergangenen Woche leicht nachgab. Der schwächere Euro hat den Rückgang des Goldpreises für europäische Anleger (also in Euro gerechnet) sogar in eine Verteuerung umkehren können. Der Rohölpreis (WTI) pendelt seit Wochen in einer Handelsspanne um die 55 US-Dollar je Barrel. Und auch beim Wechselkurs des Euro gegenüber dem Schweizer Franken war in den vergangenen Wochen kein klarer Trend erkennbar.
Wochenausblick: Das britische Parlament, das mehrheitlich gegen einen "No-Deal-Brexit" ist, steht in dieser ersten Sitzungswoche nach der Sommerpause unter enormem Handlungsdruck. Um einen "No-Deal-Brexit" am 31. Oktober zu verhindern, müsste entweder eine von allen Seiten akzeptierte Vereinbarung vorliegen, was wenig realistisch erscheint, oder aber die Europäische Union um einen weiteren Brexit-Aufschub gebeten werden. Konjunkturdaten kommen aus Deutschland mit der Industrieproduktion für den Juli. In den USA kann der Arbeitsmarktbericht Aufschluss darüber geben, ob die weltweit zu verzeichnende Wirtschaftsschwäche auch in der US-Wirtschaft angekommen ist.
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